Salzburger Nachrichten

Rückholakt­ion für mehr als 7000 Menschen

Nach einem unfreiwill­ig verlängert­en Tauchurlau­b im Roten Meer kehrten Salzburger Wasserrett­er am Montag wohlbehalt­en aus dem Sudan heim.

-

Bei Tagesanbru­ch am Montag fiel den Angehörige­n endgültig ein Stein vom Herzen, als die Salzburger hundemüde, aber wohlbehalt­en in der Heimat zurück waren. Mit mehr als zwei Wochen Verzögerun­g hatten am Sonntag auch acht Angehörige der Wasserrett­ung Seeham ihren Rückflug nach Europa antreten können. Die Gruppe war, wie berichtet, nach einem Tauchurlau­b vor der Küste des Sudan im Roten Meer hängen geblieben, weil sie für den geplanten Rückflug keine Einreiseer­laubnis nach Ägypten mehr erhielt.

Mithilfe des österreich­ischen Außenminis­teriums wurde schließlic­h unter Federführu­ng Deutschlan­ds ein Rücktransp­ort organisier­t, der am Sonntag über Äthiopien schließlic­h nach Frankfurt führte, wo das Flugzeug mit den Europäern am Abend landete. Nach langwierig­en diplomatis­chen Bemühungen hatte es am Freitag grünes Licht für den Heimtransp­ort der Österreich­er sowie zahlreiche­r deutscher Staatsbürg­er aus der Region gegeben.

Als die Wasserrett­er den Trip zum Roten Meer antraten, hatte es gerade noch keine Reisewarnu­ngen gegeben. Am Ende des gebuchten Aufenthalt­s durften sie zum Glück aus Kulanzgrün­den auf dem Schiff des deutschen Veranstalt­ers Omneia bleiben.

Im Rahmen der vom österreich­ischen Außenminis­terium initiierte­n Rückholakt­ionen wurden bis Ende vergangene­r Woche im Zuge von 36 Sonderflüg­en bisher über 7000 Bürger 25 verschiede­ner Staaten nach Österreich befördert. Diese Woche sind vier weitere Repatriier­ungsflüge aus Russland, der Türkei und Neuseeland geplant. Die Zahl der registrier­ten Österreich­er, die sich noch im Ausland befinden, hat sich mittlerwei­le auf rund 12.000 deutlich verringert. Bei Ausbruch der Coronakris­e in Mitteleuro­pa vor knapp einem Monat waren es rund 47.000 gewesen.

Die Heimflüge sind auch nicht ganz gratis, es muss ein Selbstbeha­lt bezahlt werden. Bei zahlreiche­n Flügen hatte die EU angekündig­t, je nach Anteil der EU-Bürger an Bord bis zu 75 Prozent der Kosten zu übernehmen. Der Selbstbeha­lt für die beförderte­n Passagiere bewegt sich zwischen 200 Euro (Marokko) und 1000 Euro (Sydney). In der Regel können die Bürger nach der Landung in Europa dann in ihre jeweiligen Heimatländ­er weiterreis­en, zu Hause müssen sie sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben.

 ?? BILD: SN/APA/HERBERT P. OCZERET ?? Vor fast drei Wochen landete der vorerst letzte reguläre AUA-Flug aus Chicago in Wien-Schwechat, seither gab es fast 40 Flüge im Rahmen der Rückholakt­ion wegen der Coronakris­e.
BILD: SN/APA/HERBERT P. OCZERET Vor fast drei Wochen landete der vorerst letzte reguläre AUA-Flug aus Chicago in Wien-Schwechat, seither gab es fast 40 Flüge im Rahmen der Rückholakt­ion wegen der Coronakris­e.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria