Hoffnung in China, harte Woche in den USA
Während sich China von der Krise erholt, wirbelt das Virus den US-Wahlkampf durcheinander.
Es ist eine Meldung, die Hoffnung macht: China hat zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Coronapandemie keine neuen Todesopfer vermeldet. Bereits seit Wochen gab es den offiziellen Angaben zufolge kaum noch neue Infektionen innerhalb Chinas. Am Dienstag nun, mehr als drei Monate nach dem Ausbruch der Pandemie, führte die Statistik der Pekinger Gesundheitskommission zum ersten Mal keine neuen Todesfälle auf.
Erneut habe es 32 „importierte“Infektionen gegeben. Sie sollen laut den offiziellen Angaben auf Menschen zurückgehen, die aus dem Ausland nach China eingereist sind.
Insgesamt sind den offiziellen Angaben zufolge in China bisher 3331 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, 81.740 haben sich demnach nachweislich infiziert. Die tatsächlichen Zahlen dürften jedoch deutlich höher liegen. Denn die Art der Erhebung wurde immer wieder geändert. Viele Fälle tauchten so nicht in der offiziellen Statistik auf.
Als Zeichen, dass sich die Lage gebessert hat, sollen in Wuhan die letzten Beschränkungen der Bewegungsfreiheit für die elf Millionen Bewohner aufgehoben werden. In der schwer betroffenen Metropole, wo die Pandemie im Dezember ihren Ausgang genommen hatte, wird ab Mitternacht Ortszeit der Verkehr normalisiert. Die Öffnung der Stadt ist für China ein wichtiges Signal, das Schlimmste überwunden zu haben.
Dass den Amerikanern das Schlimmste noch bevorsteht, davor warnte US-Präsident Donald Trump am Montagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. „Wir werden eine harte Woche haben, wir werden vielleicht etwas mehr als eine harte Woche haben“, sagte Trump. „Aber am Ende des Tunnels ist gewaltiges Licht.“
Am Dienstag vermeldeten die USA die höchste Zahl an nachgewiesenen Coronainfektionen weltweit: Am Dienstagnachmittag waren laut der Johns-Hopkins-Universität knapp 370.000 Menschen in den USA mit dem Coronavirus infiziert. Rund 11.ooo Menschen seien demnach an Covid-19 gestorben.
Trotz der weiter rasant ansteigenden Infektionszahlen fand am Dienstag die Vorwahl zur US-Präsidentschaft im Bundesstaat Wisconsin statt. Dass die Wahl trotz der Coronakrise über die Bühne geht, hatte viel Bedenken ausgelöst.
Das Oberste Gericht habe die angeordnete Verschiebung durch Gouverneur Tony Evers aufgehoben. „Tausende werden aufwachen und müssen sich entscheiden, ob sie ihr Wahlrecht ausüben oder gesund und sicher bleiben wollen“, erklärte Gouverneur Evers.