Schließung für Museen könnte gelockert werden
Während Theater, Konzerthäuser, Festivals und Kinos jedenfalls bis Ende Juni für Publikum geschlossen bleiben, könnten sich für Museen vereinzelt frühere Wiedereröffnungen ergeben. Denn warum nicht analog zum Verhalten in Geschäften Besichtigungen mit Abstand, Gesichtsmasken und limitierter Zahl zugleich anwesender Besucher zulassen?
Vielleicht werde in Museen eine „langsame Lockerung“möglich, deutete Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) am Dienstag per Facebook-Video an. Dies solle bis Ende April geklärt und bekannt gegeben werden. Ebenso werde von Kulturministerium und Gesundheitsministerium geprüft, ob, wann und wie in derzeit geschlossenen Häusern Proben und andere Vorarbeiten möglich wären. So wäre es für Theater wichtig zu wissen, wann mit der Vorbereitung der nächsten Spielzeit zu beginnen wäre. Gleiches kann für Ausstellungsaufbauten in Museen gelten – etwa für die Salzburger Landesausstellung zu „100 Jahren Salzburger Festspiele“.
„Ich kann nichts versprechen, aber wir arbeiten daran“, versicherte die Staatssekretärin. Allerdings ließ sie durchblicken: Auch bei etwaigen Lockerungen zeichnet sich für Museen ab, dass sie erst „ab Juli groß auftreten können“.
Im Kunsthistorischen Museum (KHM), dem größten österreichischen Bundesmuseum, wird schon jetzt die Wiedereröffnung Anfang Juli angepeilt. Ein professioneller Betrieb brauche eine Planungssicherheit – für Mitarbeiter wie Besucher, erläutert der Kaufmännische Direktor Paul Frey. Wie in anderen Bundesmuseen seien die Mitarbeiter des KHM auf Kurzarbeit angemeldet. Aus jetziger Sicht sei „ein langsames Hochfahren des Betriebs“im Juni geplant, damit „wir am 1. Juli einen kraftvollen Neustart hinlegen können“, um wieder „ein hochqualitatives Museumserlebnis“zu bieten.
Da jedoch als Grundsatz ein Veranstaltungsverbot bis 30. Juni gilt, hat es am Dienstag wieder Absagen für Konzerte, Theatersaisonen und Festivals geregnet, etwa für die Schubertiade in Hohenems. Sogar die Festspiele Reichenau, die erst Anfang Juli beginnen sollten, haben ihr für 2020 vorgesehenes Programm als Ganzes auf 2021 verlegt.