Die Stadt lockert nach Ostern ihre Corona-Beschränkungen
Spielplätze und Parks werden ab 14. April wieder zugänglich sein. Außerdem werden die Salzburger – mit Nase-Mund-Schutz – auch am Grünmarkt wieder einkaufen können.
SALZBURG-STADT. „Die Zahlen geben uns recht“, sagte Bürgermeister Harald Preuner und rechtfertigte damit Maßnahmen, die die Stadt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus gesetzt hat. Denn zum Teil fielen sie strenger aus als vom Bund vorgegeben. Auch wenn er dort und da ein „Murren“in der Bevölkerung vernommen habe, so zeige sich jetzt, dass das Vorgehen der Stadt „richtig und notwendig“sei.
In der Stadt Salzburg wurden insgesamt 131 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. 41 sind mittlerweile wieder genesen, zwei verstarben. Zieht man noch jene ab, die nicht in der Stadt leben, bleiben 77 infizierte Stadt-Salzburger übrig. Seit Ende März ist diese Zahl gesunken. Nun sei es an der Zeit, die Corona-Maßnahmen mit „äußerster Behutsamkeit“zu lockern.
Bemerkbar wird sich das am Dienstag nach Ostern machen. Ab dann werden die öffentlichen Parks und Spielplätze wieder zugänglich sein. Dabei setzt die Stadt auf Vernunft und Eigenverantwortung von Eltern und deren Kindern, was das Einhalten der notwendigen Abstände angeht. „Wir werden Plakate aufstellen und neben Aufklärungsarbeit auch Kontrollen durchführen“, betont Michael Haybäck, Chef der städtischen Verwaltung und Leiter des städtischen CoronaKrisenstabs.
Eine Pflicht zum Tragen von Nase-Mund-Schutzmasken wird es weder in Parks und auf Spielplätzen geben noch sonst irgendwo im Freien. Aber: Auf Märkten wird die Stadt Salzburg kostenlose Nase-Mund-Schutzmasken austeilen. Wer diese nicht benutzt, dem darf nichts verkauft werden. Neben dem Grünmarkt – der auf Lebensmittelstände beschränkt wird – dürfen der Wochenmarkt in Lehen und der Biomarkt am Kajetanerplatz wieder abgehalten werden.
Auch der städtische Recyclinghof wird nach Ostern mit Einschränkungen wieder geöffnet. Pro Auto darf nur eine Person aussteigen, Ausladehilfe gibt es keine. Und: Die Menge an Abfall wird auf zwei Kubikmeter pro Auto beschränkt.
Noch kein grünes Licht gibt es zunächst für die Schranne. „Da ist die Situation eine ganz andere, ich bitte um Verständnis“, meinte Preuner. Man wolle die Situation noch zwei Wochen lang beobachten. Als Trostpflaster wird die Stadt den Marktstandbetreibern die Gebühren für zwei Monate erlassen. Auch für die weiterhin geschlossenen Schanigärten werde man vorerst keine Gebühren kassieren. Insgesamt gehe es darum, große Menschenansammlungen weiterhin zu vermeiden.
Nicht gelockert wird das Besuchsverbot in den Seniorenheimen. Geschlossen bleiben zudem der Zoo Salzburg, Schloss und Wasserspiele in Hellbrunn sowie Sportstätten. Ob und wann die Freibadsaison in Salzburg starten soll, steht noch nicht fest.
Keine Lockerungen soll es – wenn es nach den Vorstellungen der Stadt Salzburg geht – auch im Grenzverkehr zu Bayern geben. Mit mehr als 25.000 Infizierten allein in Bayern sei die Zahl von Coronafällen bei den Nachbarn deutlich höher als in ganz Österreich. Es gelte unter allen Umständen eine zweite Welle an Infektionen zu vermeiden.
„Mit 131 Infizierten hatten wir am 4. April unseren Höchststand.“
Michael Haybäck, Krisenstab-Leiter