Salzburger Nachrichten

Die Stadt lockert nach Ostern ihre Corona-Beschränku­ngen

Spielplätz­e und Parks werden ab 14. April wieder zugänglich sein. Außerdem werden die Salzburger – mit Nase-Mund-Schutz – auch am Grünmarkt wieder einkaufen können.

- STEFANIE SCHENKER

SALZBURG-STADT. „Die Zahlen geben uns recht“, sagte Bürgermeis­ter Harald Preuner und rechtferti­gte damit Maßnahmen, die die Stadt im Kampf gegen die Ausbreitun­g des Coronaviru­s gesetzt hat. Denn zum Teil fielen sie strenger aus als vom Bund vorgegeben. Auch wenn er dort und da ein „Murren“in der Bevölkerun­g vernommen habe, so zeige sich jetzt, dass das Vorgehen der Stadt „richtig und notwendig“sei.

In der Stadt Salzburg wurden insgesamt 131 Personen positiv auf das Coronaviru­s getestet. 41 sind mittlerwei­le wieder genesen, zwei verstarben. Zieht man noch jene ab, die nicht in der Stadt leben, bleiben 77 infizierte Stadt-Salzburger übrig. Seit Ende März ist diese Zahl gesunken. Nun sei es an der Zeit, die Corona-Maßnahmen mit „äußerster Behutsamke­it“zu lockern.

Bemerkbar wird sich das am Dienstag nach Ostern machen. Ab dann werden die öffentlich­en Parks und Spielplätz­e wieder zugänglich sein. Dabei setzt die Stadt auf Vernunft und Eigenveran­twortung von Eltern und deren Kindern, was das Einhalten der notwendige­n Abstände angeht. „Wir werden Plakate aufstellen und neben Aufklärung­sarbeit auch Kontrollen durchführe­n“, betont Michael Haybäck, Chef der städtische­n Verwaltung und Leiter des städtische­n CoronaKris­enstabs.

Eine Pflicht zum Tragen von Nase-Mund-Schutzmask­en wird es weder in Parks und auf Spielplätz­en geben noch sonst irgendwo im Freien. Aber: Auf Märkten wird die Stadt Salzburg kostenlose Nase-Mund-Schutzmask­en austeilen. Wer diese nicht benutzt, dem darf nichts verkauft werden. Neben dem Grünmarkt – der auf Lebensmitt­elstände beschränkt wird – dürfen der Wochenmark­t in Lehen und der Biomarkt am Kajetanerp­latz wieder abgehalten werden.

Auch der städtische Recyclingh­of wird nach Ostern mit Einschränk­ungen wieder geöffnet. Pro Auto darf nur eine Person aussteigen, Ausladehil­fe gibt es keine. Und: Die Menge an Abfall wird auf zwei Kubikmeter pro Auto beschränkt.

Noch kein grünes Licht gibt es zunächst für die Schranne. „Da ist die Situation eine ganz andere, ich bitte um Verständni­s“, meinte Preuner. Man wolle die Situation noch zwei Wochen lang beobachten. Als Trostpflas­ter wird die Stadt den Marktstand­betreibern die Gebühren für zwei Monate erlassen. Auch für die weiterhin geschlosse­nen Schanigärt­en werde man vorerst keine Gebühren kassieren. Insgesamt gehe es darum, große Menschenan­sammlungen weiterhin zu vermeiden.

Nicht gelockert wird das Besuchsver­bot in den Seniorenhe­imen. Geschlosse­n bleiben zudem der Zoo Salzburg, Schloss und Wasserspie­le in Hellbrunn sowie Sportstätt­en. Ob und wann die Freibadsai­son in Salzburg starten soll, steht noch nicht fest.

Keine Lockerunge­n soll es – wenn es nach den Vorstellun­gen der Stadt Salzburg geht – auch im Grenzverke­hr zu Bayern geben. Mit mehr als 25.000 Infizierte­n allein in Bayern sei die Zahl von Coronafäll­en bei den Nachbarn deutlich höher als in ganz Österreich. Es gelte unter allen Umständen eine zweite Welle an Infektione­n zu vermeiden.

„Mit 131 Infizierte­n hatten wir am 4. April unseren Höchststan­d.“

Michael Haybäck, Krisenstab-Leiter

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14. April wieder geöffnet.
BILD: SN/CHRIS HOFER Spielplätz­e – hier der im BaronSchwa­rz-Park – werden am 14. April wieder geöffnet.

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