Zweischichtbetrieb soll den einzigen Nahversorger sichern
Seit 2005 sitzt Maria Bauer bei Spar in Hinterglemm an der Kassa. Auch in der Coronakrise. „Wir haben aber die Öffnungszeiten etwas verkürzt und haben nur noch bis 13 Uhr offen“, sagt sie. „Das reicht vollkommen aus. Es kommen ja nur noch die Einheimischen zu uns.“Die Touristen sind weg, die Saisonniers sind weg, die Schüler sind zu Hause und seit der Ort unter Quarantäne ist, fällt auch das Jausengeschäft mit den Bauarbeitern weg.
Und auch die Hinterglemmer kaufen seltener ein, fällt der Kassierin auf. „Viele kommen nur mehr ein Mal in der Woche und decken sich dafür gleich für ein paar Tage ein.“Man versucht, unnötige Kontakte zu vermeiden. Maria Bauer hat keine Angst, sich anzustecken. „Wir haben gleich am Anfang einen Schutz aus Plexiglas bekommen.“Inzwischen trägt sie auch eine Schutzmaske und Handschuhe. „Außerdem ist der Kunde weit genug weg. Sie verhalten sich sehr diszipliniert und halten den einen Meter Sicherheitsabstand ein.“
Maria Bauers Arbeit erfährt jetzt viel Anerkennung. „Die Leute sind froh, dass wir noch offen haben. Wir sind das einzige Geschäft in Hinterglemm.“Zwei weitere Märkte gibt es in Saalbach. Aber zu Fuß ist das für die Hinterglemmer zu weit weg. Damit der einzige Nahversorger im
Ortsteil nicht ausfällt, wurden besondere Vorkehrungen getroffen. Die 14 Mitarbeiter wurden in zwei Schichten aufgeteilt, damit sie sich nicht treffen, wie der Eigentümer des Geschäfts, Henrik Schrümpf, erzählt. Die einen arbeiten am Montag, Mittwoch und Freitag, die anderen am Dienstag, Donnerstag und Samstag. So müssen nicht gleich alle Mitarbeiter in häusliche Quarantäne, wenn einer an Corona erkranken sollte. Das Geschäft könnte weiter offen bleiben.