Tierhalter sollten auf Hygiene achten
Laut Veterinärmedizinischer Universität Wien besteht aber wegen des neuen Coronavirus kein Grund zur Sorge.
SALZBURG. In einem New Yorker Zoo wurde ein Tiger positiv auf das neue Coronavirus getestet. Andere Großkatzen sollen ebenfalls Symptome wie trockenen Husten zeigen. Laut einem Bericht des Senders NBC soll ein erkrankter Pfleger, der keine Symptome zeigte, das Coronavirus auf den Tiger übertragen haben. In den vergangenen Wochen kursierten auch Meldungen, dass zwei Hunde in China und eine Katze in Belgien positiv getestet worden waren.
Die „Washington Post“hatte zudem berichtet, dass Primatenforscher fürchten, Besucher von Nationalparks und Personal von Auffangstationen könnten Covid-19 auf Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans übertragen. Etliche Parks in Afrika wurden deshalb vorsorglich geschlossen. Menschen und Menschenaffen haben etwa 95 Prozent des genetischen Materials gemeinsam und Affen können bis hin zu Ebola dieselben Krankheiten bekommen wie Menschen.
Was bedeuten diese Fälle für die Halter von Haustieren? Norbert Nowotny ist Virologe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien: „Nach derzeitigem Stand des Wissens besteht kein Grund zur Sorge“, sagt er. Mit Stand vom 8. April habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 1,3 Millionen Krankheitsfälle bei Menschen registriert. „Allein, wenn man die Zahlen vergleicht, sieht man, dass Haustiere in diesem Krankheitsgeschehen nicht bedeutend sind. Die bisherigen Daten geben weltweit auch laut WHO keinen Hinweis darauf, dass Haustiere gefährdet oder gefährlich sein könnten. Tiere spielen definitiv in der Infektionskette keine Rolle“, sagt Norbert Nowotny. Die Katze habe eine Atemwegsinfektion gehabt. Bei den Hunden sei keine Infektion nachweisbar gewesen. „Hunde können durch Schnüffeln auf kontaminierten Oberflächen Viren aufgenommen haben, die ein Test dann zeigte. Die Hunde zeigten aber keine klinischen Symptome“, erklärt Norbert Nowotny. Es sei auch nicht zu erwarten, dass das Coronavirus über Leinen, Halsbänder oder Spielzeug verbreitet würde. Unwahrscheinlich sei, dass ein Haustier durch einen Spaziergang das Virus nach Hause bringe.
Norbert Nowotny rät jedoch, Hunde jetzt häufiger mit milden Shampoos zu baden, sich vor und nach dem Streicheln von Tieren die Hände zu waschen und etwas weniger mit ihnen zu kuscheln. Wer am Coronavirus erkrankt ist, sollte laut Österreichischer Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) den Kontakt zum Tier deutlich einschränken.
Keine Anhaltspunkte gibt es bis jetzt, dass das Virus auf landwirtschaftliche Nutztiere übertragen worden wäre.