Alpinvereine warnen Sportler: Es wird teurer
Bergrettung und Alpenverein raten trotz Prachtwetters von Bergtouren ab. Corona macht Bergungseinsätze komplizierter und daher teurer.
Das größtenteils sonnige Frühlingswetter wird bis zum bevorstehenden Osterwochenende Hunderttausende Österreicher ins Freie locken. In Zeiten der Coronapandemie bereitet das den Verantwortlichen in den Behörden, der Polizei, aber auch bei den alpinen Vereinen und den Rettungsorganisationen einiges Kopfzerbrechen.
Zwar sind Sportstätten gesperrt, aber an beliebten Plätzen kommt es auf die Disziplin der Bürger an, den Mindestabstand von einem Meter zu haushaltsfremden Personen einzuhalten. Daher gab es auch am Mittwoch viele Appelle, die aktuell notwendigen Regeln zu befolgen. Das Bundesland Tirol, wo nach zwei Wochen erst seit Dienstag die strengeren Ausgangsbeschränkungen gelockert wurden – mit Ausnahme der Quarantänegemeinden im Paznaun sowie Sölden und St. Anton am Arlberg –, steht als Musterbeispiel für dieses Spannungsfeld.
Bei einer Videopressekonferenz mit dem Tiroler LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP) warnten der Präsident des Alpenvereins, Andreas Ermacora, und der Landesleiter der Bergrettung Tirol, Hermann Spiegl, vor Berg-, Ski- und Mountainbiketouren. Rechtsanwalt Ermacora betonte, Versicherungen prüften nach allfälligen Einsätzen ihre Leistungspflicht genau. Rechtlich gebe es aus seiner Sicht derzeit aber keine Handhabe, dass eine Versicherung aussteige. Ein Hubschraubereinsatz koste im Schnitt rund 3500 Euro.
Bergretter Spiegl machte klar, wegen Corona seien Bergungs- und Rettungseinsätze komplizierter und daher auch teurer: „Unsere Leute wohnen nicht zusammen. Sie wissen nicht, ob ein Patient infiziert ist, also müssen sich alle schützen.“In jedem Bezirk gebe es ein „InfektAuto“, das nach jedem Transport desinfiziert werden müsse.