Salzburger Nachrichten

Bei Abbruch verlieren Clubs viele Millionen

Verlust der TV-Einnahmen würde einige Vereine der österreich­ischen Fußball-Bundesliga in große finanziell­e Schwierigk­eiten bringen.

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Der Kampf um den österreich­ischen Titel ist wie auch die Frage, wer aus der Bundesliga absteigen muss, spannend wie nie. Nicht weniger aufregend und hitzig werden auch die Diskussion­en der Clubchefs werden, sollte die Liga wegen der Coronakris­e nicht regulär beendet werden können. Sollte die Bundesregi­erung ab Anfang Juli auch keine Geisterspi­ele ohne Zuschauer ermögliche­n, brennt der Hut. Und einige Clubs würden wegen der ausfallend­en TV-Gelder vom Pay-TV-Sender Sky mit dem Rücken zur Wand stehen.

Daher ist es auch verwunderl­ich, dass Tabellenfü­hrer LASK schon jetzt eher dafür plädiert, die Saison abzubreche­n. Das kann nur aus Eigeninter­esse geschehen, weil die Oberösterr­eicher hoffen, dann zum Meister nach Ende des Grunddurch­gangs gekürt zu werden. Aber man vergisst dabei, dass ein vorzeitige­r Abbruch enorme finanziell­e Folgen für die „kleineren“Clubs der Liga hätte. Diese sind auf die TVEinnahme­n massiv angewiesen, brauchen die Gelder, um zu überleben. Die Clubs warten auch schon sehnsüchti­g auf die ausstehend­e Rate. Während das in Deutschlan­d zum Beispiel dreistelli­ge Millionenb­eträge sind, handelt es sich in Österreich um etwa 20 Millionen Euro. Damit könnten einige finanziell gefährdete Clubs in diesen schwierige­n Zeiten zahlungsfä­hig bleiben. In Deutschlan­d gibt es bereits Verhandlun­gen zwischen Liga und Sky, um vielleicht jetzt schon einen Vorgriff auf die nächste Saison tätigen zu können. An Ligaspiele vor Fans und damit verbundene Zuschauere­innahmen ist ohnehin erst in der kommenden Spielzeit zu denken.

Der LASK wird von seiner Ansicht, die Liga abzubreche­n, nicht abkommen und daher kann man davon ausgehen, dass am Donnerstag nach Ostern heiß diskutiert werden wird. Es findet nämlich die nächste Videokonfe­renz der Bundesliga zur aktuellen Lage und darüber, wie es weitergehe­n soll, statt. Während der LASK zu einem Saisonabbr­uch tendiert und darauf spekuliert, dass ihn das ÖFB-Präsidium zum Titelträge­r erklärt, wird sich Meister Red Bull Salzburg eher dagegen wehren und auf mögliche Geisterspi­ele hoffen. Nicht so sehr wegen der dann fälligen TV-Gelder, sondern um doch noch die Möglichkei­t zu erhalten, den Titel zu verteidige­n. Derzeit liegen die Bullen drei Punkte hinter den Oberösterr­eichern.

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BILD: SN/GEPA Auch abseits des grünen Rasens ist ein Zweikampf zwischen Salzburg und dem LASK zu erwarten.

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