Salzburger Nachrichten

Expertin: Vorübergeh­ende Maskenpfli­cht wäre sinnvoll

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So wie beim Impfen setze sie lieber auf Freiwillig­keit, aber im Zuge der Bekämpfung des Coronaviru­s hätte sie kein Problem mit einer Maskenpfli­cht im Freien, sagt Petra Juhasz. Die Landessani­tätsdirekt­orin hält eine solche Maßnahme – wenn sie nur vorübergeh­end gelten soll – für sinnvoll. Gemeint sind die Mund-Nasenschut­z-Masken, wie sie in Supermärkt­en oder Öffis getragen werden müssen. „Auch beim Radfahren kann man nicht ausschließ­en, dass einem plötzlich wer entgegenko­mmt. Das Tragen eines Nasen-Mund-Schutzes wäre also sinnvoll.“Das gelte nicht nur für belebte Orte, sondern ganz generell – auch auf dem Land. Denn auch dort könne man Begegnunge­n nicht immer vorhersage­n. „Außer man ist allein im Wald unterwegs“, sagt Juhasz.

Die Lockerunge­n bei den Restriktio­nen könnten die Menschen dazu verleiten, sorglos zu werden und die Infektione­n wieder in die Höhe treiben, befürchtet Juhasz.

20 Menschen im Alter von 67 bis 96 Jahren sind in Salzburg bisher verstorben.

Ein besonderes Augenmerk wird deshalb auf Coronaviru­sinfektion­en in Seniorenhe­imen gelegt. Insgesamt wurden aus neun Einrichtun­gen 32 CoronaFäll­e von Bewohnern und 23 bei Mitarbeite­rn gemeldet. Am Dienstag meldete dann das Seniorenhe­im in Altenmarkt mehrere Fälle: Zwei von sechs positiv getesteten Bewohnern sind verstorben. Auch bei drei Mitarbeite­rn wurde das Virus nachgewies­en. Vorsichtsh­alber werden nun weitere Mitarbeite­r und Bewohner

getestet. Die 60 Bewohner würden nun von Mitarbeite­rn aus anderen Betrieben versorgt, erklärt Michaela Schrumpf, Senecura-Regionaldi­rektorin. „Alle Mitarbeite­r tragen schon seit Längerem FFP1- und FFP2Schutz­masken“, sagt sie. Wie es zur Ansteckung gekommen ist, wird derzeit erhoben.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass sich erstmals eine Person aus dem medizinisc­hen Bereich des Covid-Spitals in den SALK mit dem Coronaviru­s infiziert hat. „Diese Person hat auf der normalen Bettenstat­ion gearbeitet und befindet sich im Krankensta­nd“, sagte SALK-Sprecher Wolfgang Fürweger. Auch zwei Pflegekräf­te im Covid-Haus sind infiziert. Insgesamt befinden sich 47 der 6450 SALK-Mitarbeite­r in Quarantäne. Im KH Schwarzach waren es 38 Mitarbeite­r, bei den Barmherzig­en Brüdern zwei.

Bis Mittwoch wurden insgesamt 1146 Personen in Salzburg positiv auf das Coronaviru­s getestet. 694 Infizierte halten sich im Bundesland auf. Die Zahl der Genesenen stieg auf 432. 94 Personen sind im Krankenhau­s, davon befinden sich 19 auf der Intensivst­ation.

„Das Hauptrisik­o für eine Übertragun­g des Virus bleiben aber die Hände.“

P. Juhasz, Landessani­tätsdirekt­orin

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