Bunte Bastelstunde für die Helden
Wir sollten die Schutzmasken denen überlassen, die an den Brennpunkten arbeiten.
Ich finde die Verpflichtung zum Tragen von Masken in Situationen, in denen man anderen nahe kommt, gut und lange überfällig. Aber natürlich ist mittlerweile das totale Gerangel am Weltmarkt ausgebrochen, nationale Egoismen und die sich in Notsituationen ins Perverse verkehrenden Gesetze des freien Markts zeigen ihre Fratzen und so entstehen laufend Engpässe. Deshalb sollte die Verteilung der Masken geregelt werden.
Zuallererst sollten der gesamte medizinische Bereich und der Pflegebereich ausreichend versorgt werden, bevor der Überschuss in den privaten Sektor geht, wobei dort Menschen, die in ihrer Arbeit zwangsweise in die Nähe von anderen kommen müssen, den Vorrang haben sollten. Und falls dann einmal für uns Normalbürger zum Einkaufen keine mehr übrig sind, müssen wir uns halt selbst behelfen und uns welche nähen, basteln oder im Notfall ein Tuch verwenden. Es gibt im Internet viele Anleitungen dafür, auch für ganz einfache, die man mit Material, das sich in jedem Haushalt befindet, herstellen kann. Viele praktizieren das ja auch schon, lassen dabei ihre Kreativität spielen – vom Heavy-Metal-Motiv über Vereinslogos und Comicfiguren bis zum Dirndlschürzenstoff ist ja alles möglich – und bringen damit nicht nur Schutz, sondern auch ein wenig Farbe und sogar Spaß in das angespannte Geschehen.
Wie wäre es damit, heuer einmal nicht nur bunte Ostereier, sondern auch bunte, selbst gefertigte Masken an liebe Menschen zu verschicken, die man nicht besuchen kann? Das wäre doch ein schönes Zeichen, oder? Und gleichzeitig könnten wir denen, die wir als Helden dieser Zeit feiern, den entsprechenden Schutz zukommen lassen. Über deren Bezahlung müssen wir dann sowieso noch reden.