Zu Krisenzeiten – Not lehrt beten
Hat es nicht Krisenzeiten immer wieder gegeben – in jeglicher Form?
Sehr gut erinnere ich mich persönlich an die letzten Kriegsjahre und die Nachkriegszeit: Die Not war groß und Krankheiten und Infektionskrankheiten gab es mehr als genug. In den Gasthäusern waren
Flüchtlinge untergebracht, die zum Teil schwer ansteckende Krankheiten wie Typhus hatten. Die Medizin war noch nicht so fortgeschritten wie heute, aber die Menschen hatten noch mehr Vertrauen auf die Kraft des Glaubens, des Gebets und auf die Hilfe Gottes.
Das und vieles mehr ist den Menschen in der heutigen Zeit in ihrer materialistischen Welt abhandengekommen. Die Kirchen waren in Krisenzeiten an den Sonn- und Feiertagen voll, viele haben in diesen Zeiten wieder zum Glauben zurückgefunden. Der Weihrauch, mit dem die Kirchen geräuchert werden, wirkt ja unter anderem auch desinfizierend („Die Presse“, 26. 11. 2016, „Der gute Rauch und seine Wirkung“).
Unsere Regierung leistet hervorragende Arbeit, aber die Verordnung, dass keine öffentlichen Gottesdienste (nicht einmal geordnet, in kleinem Rahmen und mit Schutzvorkehrungen oder im Freien mit entsprechendem Abstand zu anderen) mehr stattfinden können, kann ich nicht nachvollziehen. Der Mensch besteht nicht nur aus Materie, es gibt auch Geist und Seele. Auch Seele und Geist müssen gestärkt werden, damit der Mensch gesund bleibt.
Nicht alles ist machbar, weder in der Wissenschaft noch in der Medizin und auch nicht in der Politik. Die Mitfeier eines Gottesdienstes in den Medien, allein vor dem Fernseher oder Computer, mag eine Lösung sein, aber kein Ersatz.
Denn es heißt: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“