Heimwerker atmen auf: Baumärkte wieder offen
WIEN. Der Bau- und Heimwerkerhandel zählt zu den ersten Branchen, die am Dienstag nach Ostern ihre Geschäfte wieder aufsperren dürfen – und zwar unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche. Durch diese Ausnahmeregelung ersparen sich die Firmen laut Berechnungen des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) weitere Umsatzverluste bis Ende April in Höhe von 250 Mill. Euro brutto.
Das „Frühlingserwachen“im Bau- und Heimwerkersegment dürfte zu hohen Nachholkäufen führen, erwartet das Institut. Kurz vor dem Shutdown am 16. März hat sich gut jeder Zehnte noch schnell mit Blumenerde, Pflanzen und dergleichen eingedeckt.
Auch jetzt würden Bau- und Heimwerkerartikel am meisten vermisst: 27 Prozent der knapp über 1000 von der Uni befragten Personen würden aktuell gern solche Produkte kaufen, wobei die Nachfrage auf dem Land freilich höher ist als in den Städten. Die Covid-19Krise habe sich für Heimwerker und Hobbygärtner die falsche Jahreszeit „ausgesucht“, heißt es in einer Aussendung.
Pro Schließtag verliere der Bau- und Heimwerkerhandel in Österreich einen Bruttoumsatz von rund 16 Mill. Euro. Seit Beginn der Geschäftssperren bis zum Ostermontag summierten sich die Umsatzverluste somit auf rund 380 Mill. Euro.
In der Branche fiebert man dem Start entgegen. Bei der Heimwerkerkette Hornbach sieht man sich für nächste Woche gerüstet. Jeder Markt werde klare Zugangsbeschränkungen haben, alle Kunden dürften die Geschäfte nur mit Einkaufswagen betreten, um den Sicherheitsabstand von zumindest 1,5 Metern einzuhalten und die Anzahl der Kunden unter Kontrolle zu haben. Alle Kunden müssten einen Mund- und Nasenschutz tragen, ebenso wie alle Mitarbeiter. Im Geschäft sollen mobile Abstandshalter, Plakate und Hinweisschilder Kunden auf den Mindestabstand hinweisen. Hornbach plant zudem Schutzmaßnahmen wie kürzere Reinigungsintervalle, zusätzliche Desinfektionsspender bei Ein- und Ausgang und Plexiglasscheiben im Kassenbereich.