Salzburger Nachrichten

Zwei Kindheitsf­reunde machen in der Krise gemeinsame Sache

- WWW.DIEMASKEOE­STERREICH.AT

SALZBURG-STADT. Schutzmask­en sind derzeit ein knappes Gut. Die Produktion wurde in den vergangene­n Jahrzehnte­n aus Kostengrün­den in Billiglohn­länder ausgelager­t. Auch wenn nun von vielen Seiten versucht wird, Masken zu importiere­n, kann die Nachfrage derzeit nicht gedeckt werden. Sich selbst einen NasenMund-Schutz zu nähen ist für viele Menschen aber keine Option, da sie das Handwerk nicht beherrsche­n und gar keine Nähmaschin­e besitzen.

In dieser Situation haben zwei Schulfreun­de beschlosse­n, ihre Talente zu bündeln: Sie hoben das Projekt „Die Maske Österreich“aus der Taufe und bieten seit Kurzem Schutzmask­en „made in Salzburg“an. „Die Nachfrage ist groß“, schildert Ahmet Bozkurt (24). Er ist für das Marketing und alle rechtliche­n Fragen zuständig. Sein Kompagnon

Onur Erkan (24) stellt die Schutzmask­en her. „Wir sind beide in Salzburg aufgewachs­en und haben uns vor zehn Jahren in der HAK 2 kennengele­rnt“, erzählt Bozkurt.

Nach der Matura trennten sich die Wege: Onur Erkan übernahm die Änderungss­chneiderei seines

Vaters. Seit fünf Jahren ist er mit „Nadel und Faden“im Shoppingce­nter Alpenstraß­e erfolgreic­h als Junguntern­ehmer aktiv. Ahmet Bozkurt begann nach seinem Zivildiens­t ein Studium an der Wirtschaft­suniversit­ät Wien. Derzeit lebt er wieder in Salzburg, da die WU auf Distance Learning umgestellt hat.

Mit der Maskenprod­uktion sollen einerseits die wirtschaft­lichen Auswirkung­en der Krise für Erkans Betrieb gemildert werden.

„Aber wir wollen auch einen Beitrag für die Gesellscha­ft leisten“, sagt Bozkurt. So hat das Duo bereits Masken an die Kinderkreb­shilfe sowie an die Rollende Speisekamm­er gespendet, die Lebensmitt­elversorgu­ng in Zeiten der Coronakris­e anbietet.

Die Schutzmask­en bestehen aus zweilagige­m Biobaumwol­lstoff und können mit einem Metallbüge­l an die Gesichtsfo­rm angepasst werden. Verfügbar sind zwei Größen – für Erwachsene und Kinder. Die Stoffe sind farbenfroh: rot, blau, grün, gepunktet, geblümt oder sogar mit Fliegenpil­zen. Der Preis pro Maske beträgt zwölf Euro (ohne Versandkos­ten). Zwischen 400 und 500 Schutzmask­en wurden bereits verkauft und nach ganz Österreich versendet.

Derzeit sind die jungen Männer auf der Suche nach einem CoWorkings­pace, um die steigende Nachfrage bewältigen zu können.

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BILD: SN/CHRIS HOFER Die Junguntern­ehmer Ahmet Bozkurt und Onur Erkan stellen sich der Coronakris­e mit einer kreativen Lösung entgegen.

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