Der Anti-Corona-Plan von Google und Apple
Eine Krise kann selbst Erzrivalen an einen Tisch bringen: Apple und Google gaben vergangene Woche bekannt, dass sie gemeinsam an einer Innovation arbeiten, die die Verbreitung des Coronavirus eingrenzen könnte. Eine spezielle Bluetooth-Technologie soll über alle Betriebssysteme hinweg nachvollziehen lassen, mit welchen Personen ein Infizierter Kontakt hatte. Was spektakulär klingt, lässt aber viele Fragen offen. Hier ein paar Antworten.
Wie funktioniert das Ganze?
Im Grunde sollen die Handys, egal ob Android-Gerät oder iPhone, Identifikationsnummern austauschen. Sobald sich eine Person als infiziert meldet, werden die Begegnungen des Erkrankten – mit seinem Einverständnis – auf einen Server übertragen. Diese Liste wird von den Handys anderer Nutzer ständig abgeglichen. Und sobald dadurch klar wird, dass man mit einem Infizierten in Kontakt war, wird man benachrichtigt.
Wann könnte es starten?
Die Funktion soll ab Mai Anwendungen von Gesundheitsbehörden zur Verfügung stehen. Die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes nutzt bereits eine ähnliche Technologie. Der Clou soll aber später folgen: Das Coronatracking soll in die Betriebssysteme eingearbeitet werden und somit direkt in den Smartphone-Einstellungen ein- und ausgeschaltet werden können – ohne zusätzliche Apps. Das dürfte aber Monate dauern.
Kann das System sicher sein? Hundertprozentige Sicherheit gibt es nie. Aber wenn Google und Apple ihre Versprechen umsetzen, scheint das System ziemlich sicher. Zu den Versprechen gehört, dass die Daten bis zur Krankmeldung nur lokal abgelegt werden und sich die Identifikationsnummern alle 15 Minuten ändern.
Können wir Google und Apple derartige Daten anvertrauen? Vor der Coronakrise hätte die Antwort nur Nein lauten können. Doch Google und Apple ist auch daran gelegen, das Virus einzudämmen – schon aus wirtschaftlichen Gründen. Dazu wollen die ITRiesen den Code offenlegen. Sollten sie also ein Datenleck einbauen, dürfte das schnell auffliegen.