Coronakrise zwingt ersten Club in die Knie
Der FC Zell am See wurde in den vergangenen Wochen von der Coronakrise schwer getroffen und überlegt einen Ausstieg aus der Salzburger Liga.
Um den Sport in der Pinzgauer Bezirkshauptstadt Zell am See ist es derzeit nicht gut bestellt. Vor Kurzem hat der Eishockeyverein EK Zell am See beschlossen, aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr an der Alps Hockey League teilnehmen zu können, nun hat auch der FC Zell am See große wirtschaftliche Sorgen. „Wir haben viele Sponsoren aus den Bereichen Gastronomie und Tourismus. Diese Branchen haben wegen der Coronakrise derzeit große Probleme. Leider haben wir in den vergangenen Wochen schon einige Sponsoren verloren und können den Spielbetrieb nicht mehr wie zuletzt aufrechterhalten“, erklärt Zell-Obmann Peter Latini, der dem Verein seit rund 30 Jahren vorsteht.
Der Vorstand des Salzburg-Ligisten will in den kommenden Tagen entscheiden, wie es nach der Krise weitergehen soll. Zwei Varianten stehen im Raum: Entweder die Pinzgauer spielen mit einer verstärkten 1b in der Salzburger Liga weiter oder man steigt freiwillig in die 2. Klasse Süd/West ab. Zells Sportlicher Leiter Patrick Kasper, der Latini im Herbst 2021 als Obmann ablösen soll, hat zu diesem Thema eine klare Meinung: „Ich bin ganz klar für einen Neustart in der 2. Klasse Süd/West. Es ergibt für mich wenig Sinn, wenn wir in der Salzburger Liga mit einer ganz jungen Truppe jede Woche hoch verlieren. In der 2. Klasse könnten wir den Club wieder auf gesunde Beine stellen und mit eigenen Talenten arbeiten.“
Bereits vor der Coronakrise geriet Zell am See in finanzielle Schieflage und konnte ein Aus nur abwenden, weil die Spieler und das Trainerteam auf einen
Großteil der Aufwandsentschädigung verzichtet hatten. Diesen Sommer folgt nun aber der große Aderlass: Trainer Bernhard Hanser sowie die Stammspieler Simon Viertler, Josef Viertler, David Drljic, Andreas Plaickner und Philipp Zehentmayr wechseln zum Tiroler Regionalligisten Kitzbühel. „Ohne die finanziellen Mittel können wir die Spieler nicht halten. Ich bin niemandem böse, der sich anderweitig umschaut“, betont Kasper.
Während die Zeller Zukunft noch nicht fixiert ist, entscheidet das ÖFB-Präsidium am Mittwoch, wie es im Amateurfußball weitergeht. Fix scheint, dass wegen des Coronavirus die aktuelle Saison abgebrochen wird. Es ist auch zu erwarten, dass alle gespielten Partien annulliert werden. Salzburg könnte aber zum Sonderfall werden, wie SFV-Präsident Herbert Hübel den SN bestätigt. „Sollte in der Salzburger Liga ein Team wegfallen, dann werden wir wohl nicht mit 13 Mannschaften spielen, sondern nach einer Lösung suchen.“
„Leider haben wir zuletzt Sponsoren verloren.“
Peter Latini, Zell-Obmann