Erster Patient nach Frankreich zurückgeflogen
Nach 13 Tagen Behandlung in Salzburg konnte einer der drei Männer das Uniklinikum verlassen.
Die Gesamtzahl der Covid-19-Infektionen in Salzburg bewegt sich seit Tagen nur noch marginal nach oben. Zwischen Montag und Dienstag wurden nur noch zwei neue Fälle gemeldet – auf in Summe 1194 Infektionen. 778 Personen sind davon bereits wieder genesen, 26 verstorben. Bleiben also noch 390 Infizierte, die sich im Bundesland Salzburg aufhalten. Wobei einschränkend dazu gesagt werden muss, dass rund um das Osterwochenende viel weniger Testabstriche genommen worden sind als an üblichen Tagen. Der Eindruck täuscht also ein wenig.
Nach wie vor konstant bleibt nämlich die Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern. 97 Personen waren am Dienstag hospitalisiert, davon lagen 19 auf der Intensivstation. „Das ist der höchste Stand, den wir bisher gehabt haben“, sagt Primar Richard Greil, medizinischer Leiter des
Covid-Krisenstabs. Es gebe eine beträchtliche Verzögerung zwischen dem Auftreten von Neuinfektionen und der Schwere der Erkrankungen. Allerdings: Es gibt auch positive Verläufe zu vermelden. Von jenen drei französischen Patienten, die am 1. April aus der Moselregion intubiert nach Salzburg überstellt worden waren, ist der erste bereits wieder zu Hause angekommen. Der
Mann wurde am Dienstag um 14.30 Uhr mit einem Ambulanzjet nach Metz zurückgeflogen. Greil spricht von einem Erfolg: „Der Patient ist am 6. April extubiert worden, musste dann also nicht mehr maschinell beatmet werden. Er hat sich sehr gut erholt und braucht im Moment keinen Sauerstoff. Er hat am Dienstag die Klinik verlassen. Das ist sehr erfreulich und wir sind optimistisch, dass das gut ausgeht.“Die beiden anderen Patienten werden nach wie vor im Uniklinikum behandelt.
Das Zusatzspital im Messezentrum mit Hunderten vorbereiteten Notbetten ist bisher nicht benötigt worden. „Ich rechne im Moment nicht damit, dass wir es brauchen“, sagt Primar Greil. Nachsatz: „Wenn der Closedown nur 14 Tage später gekommen wäre, hätten wir heute 120 beatmete Patienten und die dritte Ausbaustufe im Messezentrum. Man sieht also, da zählt jeder einzelne Tag“, sagt Greil.
Am Dienstag haben erste Geschäfte auch in Salzburg wieder aufgesperrt. Ob das die Zahl der
Neuinfektionen wieder steigen lässt, wird man erst in rund zwei Wochen in der Statistik ablesen können. Es sei schwer zu sagen, wie sich die Lockerungsmaßnahmen auswirken würden, sagt Greil. „Es sind Modelle gerechnet worden. Aber in der Realität wissen wir es nicht. Es gibt kein Modell auf der Welt, das uns das sagen könnte. Bis es eine Impfung gibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Virus wiederkommt. Die Krankheit ist völlig neu, es ist eine echte Pandemie. Und wir sind abhängig von wirksamen Medikamenten und Impfungen. Es bleibt eine Herausforderung“, betont der Leiter des medizinischen Einsatzstabs.
Zahl der Patienten im Spital bleibt konstant
Ein Schwerpunkt bei den Testungen wird in den kommenden Tagen auf die Seniorenwohnhäuser gelegt. In elf Heimen sind 39 Bewohner positiv getestet worden, davon befinden sich 27 im Krankenhaus. Ein Bewohner ist genesen, neun sind verstorben. Besonders betroffen ist das Haus in Altenmarkt mit zwölf Infektionen. Dort hat das Rote Kreuz mit der Testung aller 51 Bewohner und 52 Mitarbeiter begonnen. Die Auswertung soll am Mittwoch vorliegen. Dann wird entschieden, ob Altenmarkt als einzige Gemeinde unter Quarantäne bleibt. Wie man anhand der Grafik sieht, hat sich die Lage in den anderen Gemeinden beruhigt.