Charaktereigenschaft wird nun aufgedeckt
Die Coronakrise hält unserer Gesellschaft einen Spiegel vor. Es ist durchaus interessant zu beobachten, wie stark das Virus unsere Verhaltensweisen zum Ausdruck bringt: Während sich fleißige Helfer Tag für Tag für das Wohlbefinden von Hilfsbedürftigen einsetzen und somit ihr eigenes Wohl hintanstellen, sind andere nur mit Eigennutz und Egoismus erfüllt. Seien es Hamsterkäufe, die teils mit heftigen Auseinandersetzungen im Supermarkt enden, oder die unzähligen heimlichen Treffen unter Freunden, mit denen sich die Verharmloser der Coronakrise der Ausgangsbeschränkung widersetzen.
Ich finde es erschreckend, dass vielen der Ernst der Lage noch immer nicht bewusst ist. Es scheint, als wäre es unsere größte Angst, dass wir für unbestimmte Zeit unsere Freunde nur via Handy sehen können, mit unserer vielen Freizeit nichts mehr anzufangen wissen oder es nicht rechtzeitig schaffen, die Einkäufe für die nächsten drei Monate auf ein Mal zu besorgen.
Sollte unsere Sorge nicht eine ganz andere sein? Beispielsweise dass durch unseren Egoismus Menschenleben gefährdet werden? Und ja, so mancher möchte es noch nicht realisiert haben, aber das Coronavirus kann nicht nur „die anderen“, sondern auch die eigenen Familienmitglieder treffen. Wenn Schutzmaßnahmen eiskalt ignoriert werden und schlichtweg nicht eingesehen wird, dass Einschränkungen nicht zum Spaß gesetzt werden, fehlt es eindeutig an Respekt gegenüber jenen Menschen, die täglich für die Erhaltung unserer Gesundheit kämpfen.
Annika Lebeiner, Schülerin der 7. Klasse des Musischen Gymnasiums, 5161 Elixhausen