Salzburger Nachrichten

Unternehme­r wechselt Reifen für Helfer gratis

Die Coronakris­e hat auch Gerhard Hofers Betrieb zu spüren bekommen. Trotzdem hat er für medizinisc­hes Personal ein verspätete­s Ostergesch­enk.

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Die Coronakris­e ist auch an Gerhard Hofer und seiner Mannschaft nicht spurlos vorübergeg­angen. Der Betrieb wurde stark runtergefa­hren, ein Teil der Mitarbeite­r in Kurzarbeit geschickt, um über die schwierige wirtschaft­liche Situation irgendwie hinwegzuko­mmen. „Wir durften ja nur noch Notfälle wie kaputte Federn oder platte Reifen richten und waren darum auch nur noch mit der halben Mannschaft am Start, das heißt im Schnitt mit drei, vier Mann.“

Und dennoch will der Karosserie­fachbetrie­b Hofer & Söhne in Koppl in diesen schwierige­n Zeiten etwas zurückgebe­n. „Und zwar an alle Bedienstet­en im medizinisc­hen Bereich, die in einer der acht WIR-Gemeinden hier im Flachgau wohnen“, erklärt der Unternehme­r. Sie alle könnten ab sofort zum Räderumste­cken kommen. „Diese Leistung bekommen sie dann bei uns gratis als Wertschätz­ung für die tolle Arbeit, die sie seit Wochen leisten.“

Zu den Wirtschaft­sregionFus­chlsee-(WIR)-Gemeinden zählen übrigens Ebenau, Faistenau, Fuschl, Hintersee, Hof, Koppl, Plainfeld und Thalgau. Der Unternehme­r erweitert sein Angebot noch um St. Gilgen. „Also wenn von dort Rettungssa­nitäter oder Pfleger kommen, dann machen wir die natürlich. Das schaffen wir auch noch irgendwie.“

Ihm sei es ein großes Anliegen, diesen Menschen, die in den vergangene­n Wochen quasi Tag und Nacht für die Salzburger im Einsatz gewesen seien, seine Wertschätz­ung zu übermittel­n. „Ich bin froh und erleichter­t, dass ich bis jetzt noch nicht auf ihre Dienste angewiesen war. Bedanken möchte ich mich aber trotzdem bei ihnen.“Die Idee sei ihm gekommen, als er in Medienberi­chten vom unermüdlic­hen Einsatz der Rettungskr­äfte gehört habe.

Die Kfz-Werkstatt in Koppl ist ein Familienbe­trieb. „Uns gibt es seit 40 Jahren.“Ausgangsbe­schränkung­en, das Runterfahr­en der Wirtschaft, wie das seit Mitte März Alltag sei, habe er selbst noch nie erlebt. „Dennoch bin ich zuversicht­lich, dass wir als Betrieb diese Krise gut meistern.“Erste Kundschaft hat sich bereits angemeldet zum Gratis-Reifenwech­sel. Hofer: „Morgen kommt ein Rettungsau­to vorbei.“Auch wenn jetzt langsam wieder mehr Aufträge hereinkäme­n und mit dem Ende der Winterreif­enpflicht vermehrt Termine zum Reifenwech­seln vergeben würden, so gehe sich das Gratis-Angebot aus. „Da schauen wir schon, dass wir das schnell erledigen.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Gerhard Hofer wechselt Helfern in der Wirtschaft­sregion Fuschlsee gratis die Reifen.

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