Auf den Drei Kreuzen fehlen die Figuren
Die markante Wegkapelle mit den drei Kreuzen direkt an der B159 in Kaltenhausen bietet ein trostloses Bild. Der Kreuzigungsgruppe sind die Figuren abhandengekommen. Jesus und die beiden Schächer sowie ein Tafelbild der Maria Magdalena lagern aber immerhin in einem Depot der Stadtgemeinde Hallein. Dort warten sie auf ihre Restaurierung.
Die Holzfiguren schuf der Halleiner Bildhauer Bernhard Prähauser (1921–2016) vor 40 Jahren, nachdem die Originale aus der Barockzeit vom damaligen privaten Besitzer verkauft worden waren. Im April 1980 weihte der damalige Halleiner Pfarrer Johann Rasp die neue Kreuzigungsgruppe, wie einem SN-Bericht zu entnehmen ist.
Seit einigen Jahren setzt sich der ehemalige ÖVP-Politiker Michael Neureiter für die Renovierung der Drei Kreuze ein. „Es ist eine kuriose Geschichte“, erzählt er. „Im Herbst werden es fünf Jahre, dass die Gemeindevertretung die Frage nach dem aktuellen Eigentümer der DreiKreuze-Kapelle diskutierte, worauf sich herausstellte, dass sie selbst es ist.“Die verschollen geglaubten Skulpturen seien dann im Wirtschaftshof wiederaufgetaucht. „Es ist ein Stück Verantwortung der Stadt Hallein, dieses Kleindenkmal wiederherzustellen“, sagt Neureiter. Als Anlass anbieten würde sich der 100. Geburtstag Prähausers am 2. Februar 2021.
Der Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) sagt in seiner Stellungnahme: „Das ist ein Wunsch, der seit längerer Zeit besteht. Wir werden die Kreuzigungsgruppe dann restaurieren, wenn wir Mittel zur Verfügung haben.“Durch die Coronakrise würden nun aber auf Hallein neue Herausforderungen zukommen. Seiner Einschätzung nach wären für die Renovierung rund 10.000 Euro nötig.
Die Drei Kreuze und die benachbarte Leprosenhauskapelle prägen seit Jahrhunderten die Ansichten Halleins. Im Leprosenhaus wurden die „Aussätzigen“behandelt. Auch die Richtstätte befand sich am Fuß der Barmsteine. Die Drei Kreuze erinnern also an traurige Kapitel der Stadtgeschichte. Sie sind aber so von der B159 eingezwängt, dass sie nicht aus der Nähe betrachtet werden können. Gefahrlose Blicke sind nur vom Salzachufer möglich.