Gastronomin feiert gerade jetzt Erfolge
Julia Platzer liefert in Österreich und Deutschland Frühstück ins Haus. Auch Tennis-Ass Dominic Thiem ließ sich die Gerichte schmecken.
SALZBURG. Seit November 2013 erfreut das kleine Restaurant Green Garden an der Nonntaler Hauptstraße die Salzburger mit vegetarischer und veganer Küche. Jetzt startet Julia Platzer mit einem neuen Geschäftsmodell durch, das sie ersonnen hat, um trotz des geschlossenen Lokals gut durch die Krise zu kommen. Sie liefert österreichweit und in München Frühstücksboxen aus. „Kaum haben wir losgelegt, ist die Nachfrage explodiert“, sagt Platzer. Schon in der ersten Woche trudelten aus Salzburg und Wien 600 Bestellungen ein. „Wir haben auch schon Anfragen aus London und Amsterdam.“
In jeder Onobox für zwei Personen stecken 25 Leckereien, vom Falafel-Wrap über Bananenbrot, Chia-Pudding und Brownies bis zu Obst, Käse und Aufstrichen. Eine Box kostet 40 Euro. „Ono ist hawaiianisch und bedeutet köstlich“, erklärt Platzer.
Bereits vor Ausbruch der Coronakrise spielte das Frühstück im Green Garden von Freitag bis Sonntag eine zentrale Rolle. Die üppig bestückten und dekorativen Brunchplatten fanden immer mehr Fans. „Weil wir jedes Wochenende ausreserviert waren, haben viele Gäste gefragt, ob sie das Frühstück mit nach Hause nehmen können“, schildert Platzer. Vor einem Jahr begann sie, Boxen zum Mitnehmen zusammenzustellen. „Wir haben am Wochenende 20 Boxen pro Tag verkauft, das lief nebenher“, erklärt die Gastronomin.
Derzeit ruht der Betrieb voll und ganz auf dem Frühstücksgeschäft. „Wir haben erst im Februar neue Mitarbeiter eingestellt, ich wollte die Leute behalten.“Mittlerweile hat Platzer zusätzlich vier Leute angestellt. „Am Anfang war die Logistik die Herausforderung“, schildert Platzer. Sie suchte Kontakt zu einem Unternehmen aus Neumarkt, dem durch die Krise die Aufträge weggebrochen waren. Fahrer stellten die Boxen mit dem Kühlauto zu. Am Anfang waren einige Hürden zu überwinden. „Wir mussten an einem Tag 110 Boxen nach Wien liefern, doch es hat bis zum Abend gedauert, bis sie zugestellt waren“, schildert Platzer. Deshalb setze man nun auf fixe Standorte in den Städten.
Seit dieser Woche ist das Green
Garden in Wien präsent. Das Frühstück wird in einer angemieteten Coworking-Küche zubereitet und vom Lieferdienst Mjam zugestellt. Auch in München steht die Eröffnung eines Standorts an, wo die aus Salzburg angelieferten Gerichte verpackt und dann zugestellt werden. Green Garden arbeitet mit Studenten zusammen, die über Online-Videos eingeschult werden.
Zur Verfeinerung der Zahlungsmodalitäten und zur besseren Abwicklung des Bestellvorgangs holte Platzer einen Partner ins Boot, der durch Corona Aufträge verloren hat: die international tätige Salzburger Eventagentur Chaka2. „Dank ihrer Hilfe kann ich mich jetzt ganz auf die Zubereitung der Speisen konzentrieren, den Rest erledigt die
Agentur.“Um die Qualität zu halten, werden pro Woche maximal 600 Boxen produziert.
Es mache sich bezahlt, dass das Green Garden seit Jahren stark in den sozialen Medien vertreten sei, sagt Platzer. „Ich beschäftige mich sehr intensiv damit, wir haben auf Instagram 23.000 Follower und arbeiten mit Food-Bloggern zusammen.“Höchstpersönlich lieferte Platzer eine Box zu Tennisstar Dominic Thiem nach Niederösterreich. „Ich bin ein großer Fan“, sagt die Salzburgerin. Thiems Mutter habe die Box entgegengenommen. Thiem postete ein Foto auf Instagram. Das Zustellgeschäft mit Mittagsgerichten, das Platzer zu Beginn der Coronakrise gestartet hat, ruht. Die Boxen nehmen das ganze Team voll in Anspruch.