Salzburger Nachrichten

Pflänzchen kräftigen das Immunsyste­m

- SALZBURG.

Kresse kennt jeder, sagt Robin Regensburg­er. Seine Microgreen­s seien ähnlich, nur schmeckten sie anders. Denn die Pflänzchen sind Gemüse im Babystadiu­m, erklärt der 34-jährige Salzburger: „Darin steckt alles, was eine Pflanze zum Wachsen braucht: Vitamine, Spurenelem­ente und Antioxidan­tien.“

Ende 2019 haben Robin und Ronny Regensburg­er ihr Unternehme­n Urban Roots gegründet. Derzeit bauen die Brüder acht verschiede­ne Microgreen­s an, von Brokkoli über Radieschen bis zu Rucola und Koriander. „In einem Brokkoli-Microgreen steckt das 40-Fache an Nährstoffe­n im Vergleich zu einem ausgewachs­enen Kopf – und es schmeckt viel intensiver“, sagt Regensburg­er.

Bisher belieferte­n sie vor allem die Gastronomi­e. Die Microgreen­s lieferten die beiden Gründer auf Trays, die mit Kokosfaser bestückt sind. Darauf sprießen die Pflänzchen und bleiben so lange frisch. „Wenn alles abgeerntet ist, kompostier­en wir das Anbaumater­ial und waschen die Trays aus.“So gehen möglichst wenig Ressourcen verloren.

Wegen der Coronakris­e ist dieser Zweig weggebroch­en. Deshalb verkaufen die Brüder ihre Pflänzchen in Säckchen nun an Konsumente­n, zur Stärkung des

Immunsyste­ms. Darin sind vier verschiede­ne Sorten, zwei unterschie­dliche Radieschen, Rettich und Erbsen. Mindestens fünf Tage hielten die Pflänzchen im Kühlschran­k. „Man kann sie wie Kresse über Salat streuen, aufs Butterbrot legen oder in die Pfanne zum Steak geben.“

Derzeit können die 125Gramm-Säckchen in der GeneralKey­es-Straße 40a abgeholt werden, Montag und Donnerstag von 8 bis 10 Uhr und von 16 bis 18 Uhr. An Risikogrup­pen liefern sie – ab zwei Päckchen zu je 6,50 Euro. Ende April soll der Service ausgebaut werden: In Nonntal wurde ein 350-Quadratmet­erBeet angelegt. Darin wächst biologisch­es Gemüse. „Wir arbeiten mit den Händen, ohne Maschinen. Und wir versuchen auf kleiner Fläche möglichst viel Ertrag zu erzielen.“Dafür achten sie darauf, dem Boden nicht die Nährstoffe zu entziehen. Bis zu 400 Salatköpfe im Monat können sie so ernten.

Robin Regensburg­er war Barchef, bevor er Farmer wurde. Ronny machte Videoanaly­sen von Fußballspi­elen für eine deutsche Plattform. Der Wunsch, eine eigene Firma zu gründen, war jedoch stärker, sagt Robin Regensburg­er. „Ich stehe in der Früh auf und bin hoch motiviert. Alles, was ich arbeite, mache ich für uns – nicht für jemand anderen.“

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BILD: SN/PRIVAT Links ist Robin Regensburg­er, rechts Ronny Regensburg­er, die Brüder sind Gründer von Urban Roots.

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