Jubel trotz Annullierung?
Die Saison 2019/20 im österreichischen Amateurfußball wurde am Mittwoch abgebrochen und alle Ergebnisse werden annulliert. In Salzburg könnte es aber trotzdem „Aufsteiger“geben.
Während der Abbruch der aktuellen Saison im Fußball-Unterhaus wegen des Coronavirus für alle UnterhausVereine nachvollziehbar ist, lässt die Annullierung die Wogen in ganz Österreich hochgehen. Im Rest des Landes wird es keine Änderungen in den Ligen geben, in Salzburg könnte es neben den Tabellenletzten, die nicht absteigen, aber noch weitere Nutznießer geben. Wie die „Salzburger Nachrichten“aus Kreisen des Salzburger Fußballverbands erfuhren, hat der SFV einen Plan, wie der FC Hallein (2. Landesliga Nord/abgemeldet) und Zell am See, das einen Ausstieg aus der Salzburger Liga überlegt, nachbesetzt werden könnten. Für die Nachbesetzungen soll aber nicht die abgebrochene Saison herangezogen werden, sondern die Spielzeit 2018/19. So soll der Plan in den Unterhaus-Ligen umgesetzt werden:
Regionalliga Salzburg: In der höchsten Salzburger Spielklasse kommt es zu keinen Veränderungen.
Startet das Unterhaus im Herbst neu, dann nehmen dieselben zehn Teams wie in der abgebrochenen Spielzeit teil. Die drei Salzburger ÖFB-Cup-Tickets gehen höchstwahrscheinlich an den SAK, Saalfelden und Seekirchen, die im Grunddurchgang die ersten drei Plätze belegt haben.
Salzburger Liga: Weil die aktuelle Saison annulliert wurde, gibt es keine offiziellen Auf- und Absteiger. Zieht sich Zell am See in die 2. Klasse Süd/West zurück, dann gibt es aber trotz Annullierung ein neues Team in der Salzburger Liga. Siezenheim würde aus der 1. Landesliga aufrücken. Die Truppe von Peter Urbanek würde aber nicht „aufsteigen“, weil sie in der Saison 2019/20 bei Abbruch Erster war, sondern weil sie ’18/19 Dritter hinter den Aufsteigern Bergheim und Hallwang wurde.
1. Landesliga: Auch in dieser Liga hängt alles von Zell am See ab. Steigen die Pinzgauer freiwillig ab, dann fällt Siezenheim weg und ein Platz wäre frei. Da es mit den Vizemeistern der 2. Landesligen der Saison ’18/19, ASV und Leogang, zwei Anwärter gibt, überlegt der Verband ein Relegationsspiel. Oder es rücken beide nach und die 1. Landesliga spielt eine Saison mit 15 Mannschaften.
2. Landesliga Nord: Hier dürfte der kurioseste Fall fix eintreten. Weil der FC Hallein seine Mannschaft im Winter bereits abgemeldet hat, spielt Oberndorf, das in der abgebrochenen Spielzeit ein Abstiegskandidat in der 1 . Klasse Nord war, in der neuen Saison wieder in der 2. Landesliga Nord. Das ist möglich, weil die Flachgauer als Landesliga-Vorletzter nach der Spielzeit ’18/19 nur wegen einer ungünstigen Konstellation absteigen mussten und laut SFV-Reglement normalerweise nur das Schlusslicht runter muss. Sollte sich der ASV in die 1. Landesliga verabschieden, dann wird der ATSV Salzburg (Dritter 1. Klasse Nord ’18/19) hochgezogen.
2. Landesliga Süd: Kommt Leogang in die 1. Landesliga, dann würde Unken (Dritter in der 1. Klasse Süd ’18/19) den vakanten Platz einnehmen. Bleibt Leogang in der Liga, dann gibt es keine Änderungen.
1. Klasse Nord: Oberndorf ist fix weg. Kommt auch noch der ATSV Salzburg in die 2. Landesliga Nord, dann steigen die ’18/19-Vizemeister der 2. Klassen im Norden, SG Perwang/Michaelbeuern und Ebenau, auf. Wird in der 1. Klasse Nord nur ein Platz frei, dann gibt es entweder ein Relegationsspiel oder die Liga wird auf 15 aufgestockt.
1. Klasse Süd: Verabschiedet sich Unken in die 2. Landesliga Süd, dann kommt es zwischen den Vorjahreszweiten der 2. Klassen im Süden, Filzmoos und Großarl, zu einem Relegationsspiel oder die Liga wird aufgestockt.
Wie das Salzburger Unterhaus im Herbst 2020 aussehen wird, entscheidet sich in Kürze: Anfang der Woche gibt Zell am See seine Entscheidung bekannt, danach will der Salzburger Fußballverband rasch seine Lösung präsentieren.