Salzburger Nachrichten

Thiem führt Profis in nationaler Corona-Turnierser­ie an

Am 25. Mai schaltet Österreich­s Tennis in den Wettkampfm­odus, der im Juli sogar in einem „Davis Cup“enden könnte.

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SALZBURG. Immer mehr Szene-Insider gehen davon aus, dass – wenn überhaupt – frühestens im September internatio­nale Tennisturn­iere stattfinde­n. So weit, so schlecht. Doch ganz müssen die Fans auf den Wettkampf mit der gelben Filzkugel nicht verzichten. Ab 16. Mai startet eine hoch dotierte Schaukampf­serie in Nizza. Und auch in Österreich sollen die Spieler und Zuschauer bald auf ihre Rechnung kommen. Die Plätze sperren am 1. Mai auf, drei Wochen später beendet dann eine nationale Turnierser­ie – angeführt von Topstar Dominic Thiem – die lange Wettkampfp­ause.

„Die Turnierser­ie, bei der natürlich alle coronabedi­ngten Vorgaben umgesetzt werden, startet am 25. Mai. So viel kann ich verraten.

Wenn alles unter Dach und Fach ist, geben wir Details bekannt“, sagt Alexander Antonitsch, der die Initiative als Herausgebe­r des Internetpo­rtals tennisnet.com ins Leben gerufen hat und zusammen mit Jürgen Melzer und Wolfgang Thiem für die Organisati­on verantwort­lich ist. Wie die SN erfahren haben, sollen die 16 besten Herren und acht besten Damen sechs Wochen lang gegeneinan­der antreten. „Wir bieten damit einerseits den Profis Matchpraxi­s und finanziell­e Unterstütz­ung, anderersei­ts dem nach Sport lechzenden Publikum Unterhaltu­ng“, sagt Antonitsch. Es soll ein Start- und Preisgeld geben. Hauptspons­or soll ein Wettanbiet­er sein. Die Matches ohne Zuschauer sind auf einem Livestream zu sehen, ausgewählt­e Partien vielleicht sogar im Fernsehen. Nur die zwei

Spieler sowie ein Schiedsric­hter befinden sich auf dem Platz.

Die Teilnehmer stehen offiziell noch nicht fest, doch ist davon auszugehen, dass Thiem aufschlägt. „Sehr viele Verpflicht­ungen hat er derzeit auch nicht“, sagt Melzer den SN augenzwink­ernd. Zudem ist Trainervat­er Wolfgang Thiem Ideengeber des Projekts. Zu den Fixstarter­n zählen die Davis-CupSpieler Dennis Novak, Jurij Rodionov und Sebastian Ofner sowie wohl auch die zweite und dritte heimische Garde etwa mit dem Salzburger Jakob Aichhorn (ÖTV-Nummer 10). Bei den Damen wären mit Tijana Zlatanovic (6) und Arabella Koller (8) zumindest laut nationaler Rangliste zwei Salzburger­innen am Start. Dieser neue Plan sieht vor, dass damit die Bundesliga nicht vor Mitte Juli beginnt.

„Ich gebe der Serie gute Chancen, weil außer den Geisterspi­elen in der Fußball-Bundesliga nichts los ist. Und die Menschen sind hungrig auf Sport wie noch nie“, sagt Melzer, der sein Comeback im Einzel gibt. Die gleiche Turnierser­ie gibt es ab 8. Juni auch in Deutschlan­d, dort mit 32 Herren und 24 Damen. „Je nachdem, wie sich die Coronasitu­ation entwickelt, könnte es als krönenden Abschluss der Serien vielleicht einen Länderkamp­f Deutschlan­d gegen Österreich geben“, sagt Christophe­r Kas, der sogar an eine Art Davis Cup im Juli denkt. Der umtriebige Bayer – seines Zeichens Profitrain­er, Servus-TV- und tennisnet-Experte sowie Toplegionä­r in der 35er-Bundesliga beim TC St. Johann – ist neben DTB-Vizepräsid­ent Dirk Hordorff Mastermind des Projekts im Nachbarlan­d.

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BILD: SN/GEPA Zwei Säulen des Projekts: Mitorganis­ator Jürgen Melzer (l.) und Topstar Dominic Thiem.

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