Salzburger Nachrichten

Prüfberich­t: Vorerst ist Ebbe in den Parteikass­en

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Der Gemeindera­tsund Bürgermeis­terwahlkam­pf im Vorjahr hat die politische­n Fraktionen in der Stadt Salzburg finanziell ausbluten lassen. Das geht aus dem jährlichen Prüfberich­t der Fraktionsg­elder des Kontrollam­ts hervor.

Die Stadt-ÖVP hat mit fast 300.000 Euro für den Wahlkampf am meisten investiert und dafür auch einen Kredit in Höhe von 170.000 Euro aufgenomme­n. Der Vermögenss­tand Ende 2019 war bei der ÖVP daher als einzige Fraktion deutlich negativ – allerdings erhält die Partei nun nach dem Wahlsieg auch die höchste Fraktionsf­örderung. Die SPÖ hat im Vergleich dazu rund 130.000 Euro für den Wahlkampf ausgegeben, die Bürgerlist­e 166.000 Euro und die FPÖ rund 140.000 Euro.

Spenden an die Gemeindera­tsfraktion­en gab es nur eine einzige, und selbst diese fiel mit 90 Euro an die Neos mickrig aus.

Auffällig im Prüfberich­t ist nur ein Detail: So zahlt die Stadt-SPÖ Miete für ein Büro in der Wartelstei­nstraße, die Parteizent­rale der Landes-SPÖ. FPÖ-Gemeindera­t Robert Altbauer ortet eine Querfinanz­ierung. „Das mag zwar erlaubt sein, ist aber eine schiefe Optik, zumal alle Räumlichke­iten für die Gemeindera­tsklubs vom Magistrat zur Verfügung gestellt werden.“SPÖ-Bezirksges­chäftsführ­er Vincent Pultar sagt, es handle sich um sein Büro. „Da wird Fraktionsa­rbeit gemacht. Wir machen das seit über 20 Jahren so. Es hat noch nie eine Beanstandu­ng gegeben. Wenn es eine Empfehlung vom Kontrollam­t gibt, werden wir das prüfen und ändern. Ansonsten ist das viel Lärm um nichts.“

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