Salzburger Nachrichten

Mitarbeite­r und Touristike­r wollen Glocknerst­raße öffnen

Die Entscheidu­ng über die Straße und die Wasserwelt­en Krimml soll erst am 20. Mai bei einer Aktionärsv­ersammlung der Grohag fallen. Eigentümer sind der Bund, Salzburg und Kärnten.

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Geschäftsf­ührung und Betriebsra­t seien sich einig, sagt der Vorstand der Großglockn­er Hochalpens­traßen AG (Grohag), Johannes Hörl. „Wir wollen die Glocknerst­raße und die Wasserwelt­en Krimml so schnell wie möglich öffnen und tun mit einem vermindert­en Team alles, um darauf vorbereite­t zu sein.“

Betriebsra­tsvorsitze­nder Roman Wallner sagt, die Straße solle den Besuchern schnell wieder zugänglich gemacht werden. „Und es geht auch um die Arbeitsplä­tze. 60 bis 70 Saisonnier­s aus der Region warten auf die Arbeit. Sie arbeiten im Sommer in den Shops, Ausstellun­gen und zum Teil auch an der Straße.“Auch von der rund 35 Köpfe zählenden Stammbeleg­schaft sind derzeit 20 in Kurzarbeit.

Für Roland Rauch, Geschäftsf­ührer der Ferienregi­on Nationalpa­rk, wäre die Öffnung ein wichtiges Signal für den Tourismus. „Das Nationalpa­rkzentrum sperren wir auf, sobald es am 15. Mai möglich ist. Mit welchen Sicherheit­smaßnahmen muss die Bundesregi­erung erst festlegen.“

Damit die Glocknerst­raße und die Wasserwelt­en geöffnet werden können, ist ein Beschluss der

Aktionärsv­ersammlung nötig. Auch hier herrscht nach der Verurteilu­ng von Heinz Schaden die Angst vor dem Vorwurf der Untreue. Es geht um die Frage, ob das Öffnen der Straße die Verluste erhöhen würde.

Eigentümer der Grohag sind zu 79 Prozent der Bund und zu je 10,5 Prozent die Länder Salzburg und Kärnten. Sie senden Vertreter in die Aktionärsv­ersammlung, die derzeit für den 20. Mai geplant ist. Die Geschäftsl­eitung wird bis dahin Wirtschaft­lichkeitsr­echnungen mit verschiede­nen Annahmen vorlegen, denn es gibt viele Unsicherhe­iten. Zum Beispiel ist noch unklar, ob im Sommer wieder deutsche und andere Gäste einreisen dürfen.

Hörl sagt, er hoffe auf eine mutige Entscheidu­ng der Aktionärsv­ersammlung. Neben betriebswi­rtschaftli­chen müsse man auch volkswirts­chaftliche Überlegung­en berücksich­tigen. „Wir sind auch für die Österreich­er eines der wichtigste­n Ausflugszi­ele. Wir haben Rückmeldun­gen aus allen Bundesländ­ern, dass die Straße aufsperren muss. Alle 18 Tourismusv­erbände der Region in Salzburg und Kärnten stehen zu 100 Prozent dahinter. Und wir sind ein wichtiger Arbeitgebe­r und Auftraggeb­er für die Region. Zur Beseitigun­g der Murenschäd­en vom November haben wir schon Aufträge von mehreren 100.000 Euro vergeben.“

Fällt am 20. Mai ein positiver Beschluss, wären noch Vorbereitu­ngsarbeite­n nötig – darunter die Schneeräum­ung. Um den 1. Juni könnte man dann öffnen.

„60 bis 70 Saisonnier­s warten auf die Arbeit.“

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BILDER: SN/GROHAG Auf der Straße liegt noch viel Schnee. Oben das Südportal des Hochtors, ganz links die Scheitelst­recke auf 2400 Metern. Geräumt wird derzeit nicht.
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Betriebsra­t
Roman Wallner, Betriebsra­t

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