Salzburger Nachrichten

Wie die Wirtschaft angekurbel­t werden soll

Beschäftig­ten und Betrieben werden Entlastung­en versproche­n, außerdem will man investiere­n.

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Die Pressekonf­erenz von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzle­r Werner Kogler (Grüne) war am Mittwoch noch in Gang, da kam schon die erste Reaktion daher: Greenpeace begrüßte die „klare Verankerun­g von Klimaschut­z und Regionalis­ierung im Konjunktur­programm der Regierung“. Österreich brauche einen „grünen Weg aus der Coronakris­e“.

„Konjunktur­programm“ist freilich noch deutlich zu hoch gegriffen. Was Kurz und Kogler am Mittwoch taten, war, den Startschus­s zu Verhandlun­gen zu geben, die drei Ziele verfolgen. Erstens: Die Lohnsteuer soll rasch sinken, verhältnis­mäßig am stärksten für kleine und kleinere Einkommen. Zweitens: Die Wirtschaft soll entlastet werden, damit „Arbeitsplä­tze gehalten und neue geschaffen werden können“(Kurz). Drittens: Es soll in Klimaschut­z, Regionalis­ierung und Digitalisi­erung investiert werden. Was da insgesamt an Summen bewegt werden könnte, blieb offen.

Einerseits kündigten die Regierungs­spitzen an, auf die bisher erfolgreic­h verhindert­e Ausbreitun­g des Coronaviru­s zügig ein Paket zur Ankurbelun­g von Wirtschaft und Konsum folgen zu lassen. Anderersei­ts will man es offenbar breit verhandeln, unter Einbeziehu­ng von Wirtschaft­sforschern, Sozialpart­nern, Landeshaup­tleuten, Opposition und Leitbetrie­ben, wie betont wurde. „Es wird in den nächsten zehn Tagen viele Gespräche geben“, sagte Kurz. Dann sollen die Maßnahmen im Detail ausgearbei­tet und auf den Weg gebracht werden.

Vom „Auftakt zum Wiederaufb­au“sprach Kogler und rückte den Klima- und Umweltschu­tz in den Mittelpunk­t. Man werde sich „aus der Krise herausinve­stieren, gerade auch mit Umweltschu­tz“. Österreich habe das Zeug, in neuen Technologi­en Weltmarktf­ührer zu werden, dazu gehöre freilich auch eine Digitalisi­erungsoffe­nsive. Das Geld soll zum Teil von der öffentlich­en Hand kommen, zum Teil will man „viele, viele Anreize“setzen, um private Mittel zu mobilisier­en. Diverse Produktion­en sollen mittels Investitio­nen wieder regional statt global stattfinde­n, kündigte Kogler an. Exemplaris­ch nannte er Gesundheit­sund Medizingüt­er. Gerade hier habe die Coronakris­e gezeigt, dass Globalisie­rung „ungesund“sein kann. Was Lebensmitt­el betrifft, überlegt man Begünstigu­ngen für regionale Produkte. Österreich habe zum Glück eine „hervorrage­nd aufgestell­te Landwirtsc­haft“.

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BILD: SN/APA/ROLAND SCHLAGER Die Regierungs­spitzen kündigten am Mittwoch ein Konjunktur­paket an.

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