Die Mobilmachung der Miliz ist angelaufen
WIEN. Die erste Mobilmachung in der Geschichte der Zweiten Republik hat begonnen. Das Führungspersonal der zum Coronaeinsatz einberufenen Milizkompanien ist bereits eingerückt. Am Montag folgt das Gros der Milizsoldaten.
Insgesamt 2430 Soldaten haben einen Einberufungsbefehl erhalten. Wie viele tatsächlich einrücken, wird man am Montag sehen. Bis dahin haben die Soldaten Zeit, eine Befreiung zu beantragen. Bisher haben dies etwa 20 Prozent der Einberufenen getan. Stattgegeben wird den Anträgen, wenn der Milizsoldat einen systemrelevanten Beruf hat (z. B. Lehrer), wenn wirtschaftliche Gründe dagegen sprechen (z. B. bei Einpersonenunternehmen) oder aus familiären oder gesundheitlichen Gründen. Die Anträge werden recht großzügig behandelt. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat dies im Vorfeld damit begründet, dass die erste Teilmobilmachung ein Erfolg werden soll.
In Salzburg ist man für den Fall, dass weniger als die geplanten rund 180 Milizsoldaten einrücken, gewappnet. Allfällige Lücken würden durch Soldaten der Militärmusik und der Pionierbaukompanie aufgefüllt, heißt es.
Die eingerückten Soldaten werden zunächst medizinisch untersucht und bekommen eine dreiwöchige
Die Militärmusik schließt die Lücken
Ausbildung – unter anderem an der Pistole, die sie für den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz erhalten. Bis Ende Juli werden sie dann die Polizei bei den Coronaeinsätzen unterstützen.
In Salzburg werden die Milizsoldaten sechs Grenzübergänge zu Deutschland kontrollieren, die Reisenden am Salzburger Hauptbahnhof überwachen und den Objektschutz des türkischen Konsulats in Salzburg übernehmen.