Salzburger Nachrichten

Friseure rüsten sich für den Ansturm

Sicherheit­srichtlini­en einhalten und Wünsche nach einem raschen Termin erfüllen. Viele Friseure arbeiten künftig länger und in Schichten.

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Corona-Cutdown . . .

SALZBURG. Grauer Ansatz, undefinier­barer Scheitel, ausgefrans­te Koteletten: Sechs Wochen lang waren die Friseure zu, ab Samstag geht es wieder los – und auch in optischer Hinsicht aufwärts. Und der Ansturm ist groß, die Wartezeite­n für einen Termin können mitunter länger sein. Der Salzburger Friseurwel­tmeister Mario Krankl erklärt: „Die Termine haben sich gestaut, der Ansturm ist fast nicht zu bewältigen. Wir bitten da auch um Geduld.“Und das, obwohl er die Öffnungsze­iten angepasst hat: Gearbeitet wird in Krankls Salon mit zwei getrennten Teams und Schichten in der Zeit von 8 bis 20 Uhr, auch montags. Er und seine rund zehn Mitarbeite­r tragen Plexiglass­childe und Mundschutz. Im Geschäft wurden Plexiglass­cheiben eingezogen.

Die Auflagen für Friseure sind streng – bis Mittwoch waren noch nicht alle Einzelheit­en klar, etwa ob Getränke ausgeschen­kt und Zeitschrif­ten ausgelegt werden dürfen. Fest steht: Kundinnen und Kunden müssen beim Betreten des Geschäfts die Hände desinfizie­ren, Werkzeuge und Plätze werden zudem nach jeder Nutzung gereinigt. Friseure müssen auch beim Schneiden Handschuhe tragen. Ein Sicherheit­sabstand von einem Meter zwischen anderen Kunden und zu anderen Friseuren sowie zwischen den Mitarbeite­rn ist einzuhalte­n, Mundschutz müssen auch die Kunden tragen. Damit das bei der Arbeit nicht stört, rät Bundesinnu­ngsmeister Wolfgang Eder: „Die Masken können beispielsw­eise mit Klebeband fixiert werden, sodass die Bänder hinter den Ohren abgenommen werden können.“Darüber gebe es kein Gejammer, sagt Eder. „Die Kunden sind einfach nur froh, dass wir wieder aufmachen.“

Friseur David Schwarz fühlt sich mit seinen rund 20 Mitarbeite­rn in den beiden „Blickfang“-Salons in

Salzburg und Bergheim gut gerüstet. Auch dort wird in separaten Teams gearbeitet – Montag bis Samstag von 7.30 Uhr bis 21 Uhr. Auch nach mehreren Wochen ohne Umsatz zeigt er sich positiv gestimmt: „Mit unserem Team im Schichtbet­rieb und der Erweiterun­g der Öffnungsze­iten können wir so viele Kunden drannehmen wie im normalen Alltag.“

Auch kleine Salons weiten ihre Öffnungsze­iten aus, wie der Braunauer Friseur Klaus Ranzenberg­er. Er lege Sonderschi­chten ein und werde deutlich mehr arbeiten als vor der Krise, erklärt er. So sei sein Geschäft nun auch zusätzlich montags und samstags den ganzen Tag geöffnet.

Geärgert hat er sich während der Ausgangsbe­schränkung­en vor allem darüber, dass manche Kollegen trotz Verbots gearbeitet hätten: „Der Friseurber­uf hat ohnehin mit Pfusch stark zu kämpfen. In den vergangene­n Wochen ging es aber vorrangig auch darum, niemanden anzustecke­n. Mit Solidaritä­t hat das nichts zu tun.“

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Friseur
Mario Krankl, Friseur

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