Endlich wieder einmal Sport
Der 1. Mai war in Österreich immer eindeutig belegt: der Tag der Arbeit. Doch selbst das ist heuer anders – der 1. Mai 2020 wird als der Tag des Golfsports in die Geschichte eingehen. Nein, das hat nichts mit Klassenkampf zu tun, sondern mit den neuen Normalitäten: Nachdem ab Montag klar war, dass die Golfplätze an diesem 1. Mai öffnen dürfen, wurden diese von den Menschen regelrecht gestürmt.
Das zeigt vor allem eines: die Freude und die Lust der Österreicher an Bewegung und an Sport. Das lässt sich übrigens auch in Zahlen ablesen: 2,1 Millionen Österreicher, also jeder Vierte in diesem Land, sind Mitglied in einem der über 15.000 Sportvereine. Noch erstaunlicher: Jedes zweite Kind in diesem Land ist Mitglied in einem Sportverein, auch wenn im Gegenzug 20 Prozent der Kinder in der Hauptstadt Wien an Übergewicht leiden. Auch weil man oft erst erkennt, was man hatte, wenn es einem fehlt, so wird der Sport nach der Coronakrise einen ganz anderen Stellenwert besitzen. „Österreich braucht ein starkes Comeback des Sports“, sagt Union-Präsident Peter McDonald. Das stimmt haargenau. Aber gleichzeitig braucht der
Sport in diesen Tagen auch Österreich – in Form des lang in Aussicht gestellten Sport-Hilfsfonds. Denn die Realität im heimischen Sport sind nicht die Millionentransfers im Fußball, sondern das Leben von der Hand in den Mund. 3000 bis 5000 Euro werden für viele Vereine in allen Sportarten in den nächsten Wochen den Unterschied zwischen Überleben und Pleite ausmachen. Die Vereine haben viel für uns geleistet, jetzt sollte man etwas zurückgeben.
Nur als Anregung, wenn wir am Freitag in die neue Sportwelt eintauchen.