Kleines Corona-Lexikon
Die Coronasache scheint sich langsam zu neu-normalisieren. Das ist bitter, denn möglicherweise werden wir unsere Regierung dann nur noch jeden zweiten Tag im Fernsehen sehen. Aber was soll man machen? Da müssen wir durch. Jedenfalls ist es an der Zeit, die Krise in Worte zu fassen, als da sind:
Abstand: Gebietet derzeit der Anstand.
Antikörper: Das Geistig-Spirituelle jenseits der schnöden Leiblichkeit. Wird von allen angestrebt.
Blockwartmentalität: Eigenschaft, die interessanterweise nicht die Grünen an Herbert Kickl, sondern Herbert Kickl an den Grünen festgestellt hat.
Corona: Aktuell Platz 13.597 auf der Liste der beliebtesten Mädchennamen.
E-Learning: Offenbar wieder so eine neue Trendsportart. Weist gewisse Ähnlichkeiten mit Social Distancing auf.
Festspiele: In Salzburg heuer allenfalls in abgespeckter Form denkbar. Also kein Dicker Vetter im „Jedermann“.
Geisterspiele: Fußballspiele, zu denen in Österreich so viele Zuschauer kommen wie sonst auch.
Gürteltier: Angeblich an allem schuld.
Herdenimmunität: Bis sie nicht erreicht ist, bleiben die Innenstädte gegenüber Touristenherden immun.
Homeoffice: Das ist, wenn man plötzlich weiß, wie es in den Wohnzimmern der Kollegen ausschaut.
Ischgl: Der Ort des Bösen. Daher auch Ibiza der Alpen genannt.
Isolation: Das ist dieser Gummi rund um das Elektrokabel.
Koalitionspakt: Ein besonders gepflegtes Stück Altpapier.
Kurzarbeit: Nach dem Bundeskanzler benannte Form der Erwerbstätigkeit, bei der man nur zehn Prozent arbeitet, aber 80 Prozent Gehalt bekommt. Der Mann wird es noch weit bringen!
Nachher: Wissen alle immer alles besser, wie man noch sehen wird.
NMS: Abkürzung für Neue Mittelschule. Warum man sich die jetzt zwischen die Ohren hängen muss? Keine Ahnung.
Opposition: Drei Parteien, die nicht wissen, was sie tun sollen.
Pater Rudi: Geistlicher Beistand in Gestalt des Herrn Gesundheitsministers.
Plexiglas: Das Einzige, was uns von unserer Regierung trennt.
Quarantäne: 40-tägiger Aufenthalt in der sozialen Wüste.
Trump: Böse! Und auch in Coronazeiten das Existenzminimum sämtlicher politischer Kommentatoren.
Türkis-Grün: Gibt’s nicht mehr, denn wie sagte schon Kaiser Wilhelm II.: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Team Österreich!“
Verfassung: Wichtig! Denn die Debatte, ob die Coronamaßnahmen verfassungskonform oder -widrig sind, ist ein nicht zu verachtender Zeitvertreib und kann das Puzzlespielen ersetzen.
Wien: Das ist die Stadt, die sich maßlos darüber aufregte, als die Bundesgärten zugesperrt wurden, aber selbst die Spielplätze geschlossen hält.
Zweite Welle: Heute würde man sagen, das ist das Back-up des Virus.