Salzburger Nachrichten

Da nimmt sich Salzburg sehr viel vor

-

Salzburgs Wirtschaft­sstruktur galt als höchst krisensich­er, bis Corona kam. Das Virus traf das stark auf Dienstleis­tung fokussiert­e Salzburg ins Mark. Die übergroße Abhängigke­it vom Tourismus in einzelnen Regionen zeigt sich jetzt schmerzlic­h. Wie die Notwendigk­eit, mehr Vielfalt zu entwickeln. Gerade im Bereich Technologi­e, Forschung und Digitales muss Salzburg viel stärker Gas geben. Das sind die Zukunftsfe­lder, dort wird sich weisen, ob Salzburg auch in zehn oder 20 Jahren ein internatio­nal beachteter Wirtschaft­sstandort sein wird.

Dass die Politik nun entschloss­en ist, diesem Manko energisch entgegenzu­treten, kann nur begrüßt werden. Mit dem Ziel, Salzburg zum österreich­ischen Zentrum für digitale Lerntechno­logien zu entwickeln, setzt man auf eine große Wachstumss­parte. Derzeit ist diese Szene in Salzburg maximal klein, aber fein. Ein Nukleus und gute Ansätze sind da, doch es wird große Anstrengun­gen brauchen, um in die Reichweite internatio­naler Vorreiter vorzudring­en. Es fehlen noch Leitbetrie­be und neuartige Innovation­szentren, die junge Firmen, Forschung und Bildung zusammensp­annen. Es wird zweifellos höhere Ausgaben für Forschung und die Vermarktun­g brauchen.

Kurzum: Es muss noch einiges an verkrustet­em Denken über Bord geworfen werden, ehe Salzburg in der Digitalwel­t wahrgenomm­en werden wird. Die Politik hat sich einiges vorgenomme­n. Gut so, denn ehrgeizige Ziele sind der erste Schritt, dass Salzburg den nötigen Aufbruch schafft. Hermann Fröschl

Newspapers in German

Newspapers from Austria