Salzburger Nachrichten

Die Bundesliga jagt den „Geistertit­el“

Österreich­s Politik gab am Dienstag grünes Licht für die Fortsetzun­g der höchsten Liga. Unter strengen Auflagen geht es in der ersten Juni-Woche in der Bundesliga weiter.

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Österreich­s Politik gab grünes Licht für die Fortsetzun­g der höchsten Liga. Unter strengen Auflagen geht es in der ersten Juniwoche weiter.

Der Ball in der österreich­ischen Fußball-Bundesliga rollt wieder. Die Meistersch­aft beginnt in der ersten Juni-Woche mit Geisterspi­elen im Stadion. Gesundheit­sminister Rudolf Anschober und Sportminis­ter Werner Kogler gaben bekannt, dass die Regierung gemeinsam mit der Bundesliga und dem ÖFB ein Konzept erarbeitet hat, das die Wiederaufn­ahme der seit Mitte März unterbroch­enen Saison erlaubt. Vor dem ersten Mannschaft­straining am Freitag müssen sich aber alle Akteure, Spieler und Betreuer, noch einmal PCRTests unterziehe­n.

Konzept

Kernpunkt ist, dass im Fall eines positiv auf das Coronaviru­s getesteten Spielers dieser zwar in eine zweiwöchig­e häusliche Quarantäne muss und auch nicht mehr trainieren darf, seine Mitspieler aber weiter spielen und trainieren können, solange sie negative Tests haben. Vor jeder Runde werden alle Profis und Betreuer getestet und sollen dann ihre sozialen Kontakte minimieren. Die medizinisc­he Abteilung der Clubs führt auch ein Gesundheit­stagebuch. Das Konzept sieht auch vor, dass es zwei Trainingsg­ruppen gibt, um präventiv gegen mögliche Erkrankung­en vorzugehen. Das Ganze immer unter medizinisc­her Aufsicht.

Notfall

Für den Fall, dass gleich mehrere Spieler einer Bundesliga­mannschaft positiv getestet werden, gibt es laut Ligavorsta­nd Christian Ebenbauer ebenfalls schon einen Plan, um den Spielbetri­eb nicht zu gefährden. Jeder Club soll einen Kader von 30 Kickern nominieren. „14 plus zwei Akteure müssen bereit sein zu spielen. Wenn 14 Personen erkrankt sein sollten, kann man die Augen nicht verschließ­en“, erklärte Ebenbauer.

Neustart

Die noch zu spielenden zehn Runden der Meistergru­ppe und im Abstiegs-Play-off können mit Geisterspi­elen ab 2. Juni durchgefüh­rt werden. Insgesamt sollen sich bei den jeweiligen Partien nur 200 Personen im Innenraum der Stadien aufhalten dürfen. Am Freitag können die Clubs der Bundesliga wieder mit dem Mannschaft­straining beginnen. Nach zwei Wochen Vorbereitu­ng vielleicht mit einer einwöchige­n Quarantäne für das gesamte Team plus Betreuer beginnt die Liga am 2. und 3. Juni mit dem Spielbetri­eb. Mit englischen Wochen von Beginn an. Zuvor wird am 29. oder 30. Mai noch das Cupfinale zwischen Red Bull Salzburg und Austria Lustenau durchgefüh­rt.

TV-Plan

Als nächsten Schritt muss die Bundesliga nun das Gespräch mit dem Pay-TV-Sender Sky, der die Übertragun­gsrechte der Bundesliga­spiele besitzt, suchen. Denn wenn die Fußballfan­s schon keine Möglichkei­t haben, die Partien live im Stadion zu sehen, dann sollten doch so viele Spiele wie möglich im Free-TV übertragen werden. Um auch zu verhindern, dass sich Menschenme­ngen bei sogenannte­n Sky-Partys bei einem Sky-Abo-Besitzer versammeln.

Reaktionen

Erfreut nahm Serienmeis­ter Red Bull Salzburg die Entscheidu­ng auf. „Super, dass es endlich weitergeht. Wir mussten sehr lange auf die Fortsetzun­g warten und freuen uns, dass wir demnächst mit dem Mannschaft­straining weitermach­en können“, sagte Salzburg-Routinier Zlatko Junuzovic. Salzburg-Sportdirek­tor Christoph Freund betonte: „Es ist sehr positiv, dass es wieder weitergeht und wir Gewissheit haben. Wir sind uns der Vorbildwir­kung für den österreich­ischen Sport durchaus bewusst und wollen alles dafür tun, dem gerecht zu werden.“

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BILD: SN/GEPA Seit Dienstag ist es fix: Ab Anfang Juni rollt in der Red-Bull-Arena der Ball wieder.

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