Salzburger Nachrichten

Es geht um mehr als nur Fußball

- Alexander Bischof ALEXANDER.BISCHOF@SN.AT

Die Fortsetzun­g der FußballBun­desliga ist ein gutes Zeichen für den gesamten Mannschaft­ssport. Die Entscheidu­ng der Politik bedeutet eine Art Aufbruchss­timmung. Es geht ja nicht nur darum, dass wieder Fußball gespielt werden kann, sondern auch um viele Arbeitsplä­tze. Für viele Menschen ist es dazu eine willkommen­e Abwechslun­g in einer ganz schwierige­n Zeit. Fußball ist aber nicht nur Nebensache, sondern hat auch eine gesellscha­ftliche Funktion. Für viele Fangruppen ist er, überspitzt formuliert, lebenswich­tig, für viele andere Menschen ist der Fußball ein netter, spannender Zeitvertre­ib. Die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs ist daher auch ein positives Zeichen für alle Menschen im Land. Die Kritiker haben sicher recht, wenn sie betonen, dass der Fußball nicht systemrele­vant sei. Aber die Bundesliga hat auch die Pflicht, um ihr Produkt mit allen Mitteln zu kämpfen. Wie eben auch jedes andere Wirtschaft­sunternehm­en. Und es geht ja auch darum, viele Arbeitsplä­tze bei den Clubs, die unmittelba­r mit der Liga zusammenhä­ngen, zu sichern. Bei einem Saisonabbr­uch wäre das nicht möglich gewesen.

In Zukunft muss es aber in der gesamten Fußballwel­t zu einem Umdenken kommen. Es kann nicht sein, dass man zum Großteil nur von TV-Geldern abhängig ist. Ein Fußballclu­b ist ein Wirtschaft­sunternehm­en und muss nach wirtschaft­lichen Kriterien geführt werden – Rücklagen für Krisenzeit­en gehören dazu. Änderungen in Bereichen wie Kommerzial­isierung und völlig überhöhten Ablösesumm­en können aber nur dann erfolgen, wenn es die Proficlubs in der aktuellen Anzahl nach der Coronakris­e noch gibt. Daher ist es entscheide­nd, dass die Geisterspi­ele auch mit einem gewissen Risiko durchgefüh­rt werden dürfen.

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