„Oldtimer-Liebhaber“lieferte Autos nicht aus: Zwei Jahre Haft
Ford Mustang, Chevrolet Corvette und andere hochpreisige Luxuswagen mit klingenden Namen hat ein früherer Autohändler von Salzburg aus seinen Kunden zum Import aus den USA angeboten. Doch für die Käufer erfüllte sich der Traum vom Oldtimer-Klassiker nie.
Laut der Anklage der Staatsanwaltschaft hatte der 53-jährige Deutsche von 2017 bis 2019 zwar zwischen 21.000 und 162.000 Euro für die Bestellungen kassiert, die Fahrzeuge aber nie ausgeliefert. Insgesamt seien sechs Personen um rund 440.000 Euro geschädigt worden. Der Angeklagte habe angesichts seiner prekären Finanzlage „nach der Loch-auf-Loch-zu-Methode“agiert, sagte der Staatsanwalt.
Der Anwalt des Mannes kündigte beim Prozess am Dienstag ein „volles Geständnis“
seines Mandanten an. „Er hat ein strafrechtliches Verhalten gesetzt, das ist ihm bewusst.“Der 53-Jährige werde „alles tun, was in seiner Macht steht, um den Schaden wiedergutzumachen“. Der Anwalt zeichnete das Bild eines leidenschaftlichen „Oldtimer-Liebhabers“, der „stolz auf sein Geschäft“gewesen sei, das dann jedoch den Bach hinuntergegangen sei. Währenddessen kamen dem Angeklagten die ersten Tränen.
Er bekenne sich schuldig, sagte der ehemalige Autohändler. „Ich bereue das jeden Tag.“Er sei ein viel zu hohes Risiko eingegangen. Nun sei für ihn „das Wichtigste, dass alle Kunden ihr Geld zurückbekommen“. Dafür werde er „alles tun, alles geben“.
Wie er das Geld aufbringen will, ist offen. „Die Einkommensund Vermögenssituation des Angeklagten ist trist“, meinte der Staatsanwalt zu Beginn der Verhandlung. Der Mann habe einen „verschwenderischen Lebensstil“gepflegt. Der Beschuldigte meinte, er wolle das Geld durch Arbeit und Verringerung seiner eigenen Kosten auftreiben, um die Schulden zu begleichen.
Der Richter riet dem Mann, der sich als einer der 50 besten Oldtimer-Experten der Welt sieht und von Auftritten in US-Fernsehserien sowie von Vorträgen berichtete, es nicht neuerlich als Unternehmer zu versuchen. Er habe in anderen Verfahren erlebt, dass Verurteilte mit neuerlichen größeren Betrügereien versucht hätten, ihre Altlasten zu beseitigen.
Der 53-Jährige erhielt eine zweijährige Haftstrafe, acht Monate davon unbedingt. Das Urteil ist rechtskräftig.