Galerie im Traklhaus zeigt zum Neustart preiswürdige Keramik
VIDEO Nach zwei Monaten coronabedingter Pause zeigt die Salzburger Galerie ab Freitag Werke der Anwärter für den Keramik-Landespreis. Andrea Schaumberger trägt vorerst die Verantwortung.
SALZBURG. Die „neue Normalität“offenbart sich als Ausstellungsrundgang mit Mundschutzmaske. Andrea Schaumberger führt durch die Galerie im Traklhaus, die ab Freitag Werke der elf Anwärter für den Keramikpreis des Landes Salzburg zeigt. „Es war mir wichtig, dass wir frühestmöglich aufsperren können“, sagt die neue Verantwortliche der Galerie. „Eigentlich wäre die Ausstellung am 27. März eröffnet worden. Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung.“
Die Coronakrise verzögerte auch die Ausschreibung für den Posten des Leiters der Galerie im Traklhaus, der zudem Kunsteinkäufe für das Land Salzburg und die Vergabe von Auslandsateliers umfasst. Andrea Schaumberger ist seit 2006 als Mitarbeiterin von Dietgard Grimmer tätig, die Ende Februar nach 35 Jahren im Dienste
der Kulturabteilung des Landes Salzburg in Pension ging. Bis eine neue Leiterin gefunden wird, trägt Andrea Schaumberger die Verantwortung. Danach könne sie auf ihren bisherigen Posten zurückkehren, habe ihr das Land zugesichert. „Ich fühle mich wohl hier“, sagt sie.
Für Vielfalt im Ausstellungsbetrieb auf dem Waagplatz sorgen auch die Landeswettbewerbe für Grafik, Schmuck und eben Keramik. Wie vielfältig der Umgang mit diesem Werkstoff sein kann, zeigt dieser Überblick über das aktuelle Keramikschaffen in Österreich. Jonathan Mollner etwa befestigt wuchernde Pflanzen aus Keramik auf Eichenholz. Daniel Wetzelberger hüllt seine wie Kirchenfenster bemalten Glasarbeiten in einen Keramikrahmen und erzeugt dadurch eine spezielle Optik. Die Kombination mit anderen Materialien fällt bei vielen der Objekte auf.
Alexandra Zaitseva wiederum stapelt minoische Amphoren und bemalt sie mit nicht immer jugendfreien Graffitis, deren Botschaften
sie buchstäblich auf der Straße aufgelesen hat. Karoline Dausien lässt Keramikobjekte an Plastikketten von der Decke hängen und hüllt Parfumflakons damit ein. „Trashig“nennt Andrea Schaumberger diesen Umgang mit dem Werkstoff. Schalenkeramik präsentieren wiederum Arbeiten von Gottfried Palatin und Petra Maria Lindenbauer.
Die Ausstellung wird durch einen österreichischen Klassiker der modernen Keramik ergänzt: Franz Josef Altenburg zeigt mit luftigen Türmen und Stapeln, wie architektonisch dieser Werkstoff eingesetzt werden kann.
„Es war mir wichtig, dass wir frühestmöglich aufsperren können.“
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