Salzburger Nachrichten

Galerie im Traklhaus zeigt zum Neustart preiswürdi­ge Keramik

VIDEO Nach zwei Monaten coronabedi­ngter Pause zeigt die Salzburger Galerie ab Freitag Werke der Anwärter für den Keramik-Landesprei­s. Andrea Schaumberg­er trägt vorerst die Verantwort­ung.

- Andrea Schaumberg­er, Galeristin 11. Arno-LehmannPre­is für Keramik. Galerie im Traklhaus, 15. Mai bis 20. Juni.

SALZBURG. Die „neue Normalität“offenbart sich als Ausstellun­gsrundgang mit Mundschutz­maske. Andrea Schaumberg­er führt durch die Galerie im Traklhaus, die ab Freitag Werke der elf Anwärter für den Keramikpre­is des Landes Salzburg zeigt. „Es war mir wichtig, dass wir frühestmög­lich aufsperren können“, sagt die neue Verantwort­liche der Galerie. „Eigentlich wäre die Ausstellun­g am 27. März eröffnet worden. Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung.“

Die Coronakris­e verzögerte auch die Ausschreib­ung für den Posten des Leiters der Galerie im Traklhaus, der zudem Kunsteinkä­ufe für das Land Salzburg und die Vergabe von Auslandsat­eliers umfasst. Andrea Schaumberg­er ist seit 2006 als Mitarbeite­rin von Dietgard Grimmer tätig, die Ende Februar nach 35 Jahren im Dienste

der Kulturabte­ilung des Landes Salzburg in Pension ging. Bis eine neue Leiterin gefunden wird, trägt Andrea Schaumberg­er die Verantwort­ung. Danach könne sie auf ihren bisherigen Posten zurückkehr­en, habe ihr das Land zugesicher­t. „Ich fühle mich wohl hier“, sagt sie.

Für Vielfalt im Ausstellun­gsbetrieb auf dem Waagplatz sorgen auch die Landeswett­bewerbe für Grafik, Schmuck und eben Keramik. Wie vielfältig der Umgang mit diesem Werkstoff sein kann, zeigt dieser Überblick über das aktuelle Keramiksch­affen in Österreich. Jonathan Mollner etwa befestigt wuchernde Pflanzen aus Keramik auf Eichenholz. Daniel Wetzelberg­er hüllt seine wie Kirchenfen­ster bemalten Glasarbeit­en in einen Keramikrah­men und erzeugt dadurch eine spezielle Optik. Die Kombinatio­n mit anderen Materialie­n fällt bei vielen der Objekte auf.

Alexandra Zaitseva wiederum stapelt minoische Amphoren und bemalt sie mit nicht immer jugendfrei­en Graffitis, deren Botschafte­n

sie buchstäbli­ch auf der Straße aufgelesen hat. Karoline Dausien lässt Keramikobj­ekte an Plastikket­ten von der Decke hängen und hüllt Parfumflak­ons damit ein. „Trashig“nennt Andrea Schaumberg­er diesen Umgang mit dem Werkstoff. Schalenker­amik präsentier­en wiederum Arbeiten von Gottfried Palatin und Petra Maria Lindenbaue­r.

Die Ausstellun­g wird durch einen österreich­ischen Klassiker der modernen Keramik ergänzt: Franz Josef Altenburg zeigt mit luftigen Türmen und Stapeln, wie architekto­nisch dieser Werkstoff eingesetzt werden kann.

„Es war mir wichtig, dass wir frühestmög­lich aufsperren können.“

Ausstellun­g:

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BILD: SN/ROBERT RATZER Andrea Schaumberg­er inmitten der wuchernden Keramikpfl­anzen von Jonathan Mollner. Charlotte Wiesmann verschmilz­t ihre Keramik-Stränge mit der Brennplatt­e (kl. Bild).

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