Salzburger Yogaschwestern bangen um ihre Existenz
Cornelia Unterlercher und Nicole Mayr nutzen diese Tage, um ihren Arbeitsplatz auf Vordermann zu bringen. Wie so viele in Zeiten von Corona. Sie sind dabei, ihr Pilates- und Yogastudio move and flow in der Salzburger Auerspergstraße auszumalen. Damit alles einladend und schön ist, wenn es endlich wieder losgeht. Wann das sein wird, wissen die Unternehmerinnen und Schwestern nicht.
Denn wie für viele in dieser Branche ist für die beiden völlig unklar, wann sie ihren Beruf unter Coronabedingungen wieder ausüben können. „Seit der behördlichen Schließung Mitte März ist unser Umsatz von einem Tag auf den anderen völlig weggebrochen“, sagt Unterlercher.
Seither seien sie in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht und würden ums finanzielle Überleben kämpfen. Maßnahmen wie der Härtefallfonds seien zwar nett, wären aber nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. „Denn er deckt weder unsere Fixkosten im Studio noch unsere Lebenshaltungskosten.“Die Situation der Yogalehrer in Österreich ist eine schwierige. Nach der Schließung von Yogastudios, Fitnesscenter und Schulen stehen viele vor dem Nichts. In einer Onlinepetition fordern sie nun Unterstützung von der Bundesregierung. Die Forderungen reichen von Nachsicht bei den Versicherungsbeiträgen während der Betriebssperren über gesetzliche Regelungen für eine Reduktion des Mietzinses bis zu einer ausreichenden Berücksichtigung von Härtefällen. Und von denen gebe es in dieser Branche viele, da die meisten Yogalehrer neue Selbstständige ohne Gewerbeschein seien, heißt es in der Petition. Als solche würde etwa der Existenzsicherungsfonds der Wirtschaftskammer keine Mittel an sie auszahlen. Unterlercher und Mayr versuchen, sich nicht unterkriegen zu lassen. „Wir überlegen ständig, wie wir in dieser Zeit zumindest ein wenig verdienen können.“Da Sport im Freien unter gewissen Umständen erlaubt sei, habe man überlegt, kleinere Kurse auf der privaten Terrasse im Wohnort Koppl anzubieten – sowie Onlineangebote. Aber davon gebe es inzwischen mehr als genug. „Leider auch viele Gratisangebote. Die haben das Geschäft kaputtgemacht.“So wie viele ihrer Kollegen hoffen die beiden auf eine baldige Lockerung der Vorschriften. „Sonst werden das viele nicht überstehen.“Was ihr Studio betrifft, sind sie optimistisch. „Wir haben viele Stammkunden. Die werden uns treu bleiben und mit uns wieder arbeiten, sobald wir aufsperren dürfen.“