Salzburger Nachrichten

Salzburger Yogaschwes­tern bangen um ihre Existenz

- SUSANNA BERGER

Cornelia Unterlerch­er und Nicole Mayr nutzen diese Tage, um ihren Arbeitspla­tz auf Vordermann zu bringen. Wie so viele in Zeiten von Corona. Sie sind dabei, ihr Pilates- und Yogastudio move and flow in der Salzburger Auerspergs­traße auszumalen. Damit alles einladend und schön ist, wenn es endlich wieder losgeht. Wann das sein wird, wissen die Unternehme­rinnen und Schwestern nicht.

Denn wie für viele in dieser Branche ist für die beiden völlig unklar, wann sie ihren Beruf unter Coronabedi­ngungen wieder ausüben können. „Seit der behördlich­en Schließung Mitte März ist unser Umsatz von einem Tag auf den anderen völlig weggebroch­en“, sagt Unterlerch­er.

Seither seien sie in ihrer wirtschaft­lichen Existenz bedroht und würden ums finanziell­e Überleben kämpfen. Maßnahmen wie der Härtefallf­onds seien zwar nett, wären aber nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. „Denn er deckt weder unsere Fixkosten im Studio noch unsere Lebenshalt­ungskosten.“Die Situation der Yogalehrer in Österreich ist eine schwierige. Nach der Schließung von Yogastudio­s, Fitnesscen­ter und Schulen stehen viele vor dem Nichts. In einer Onlinepeti­tion fordern sie nun Unterstütz­ung von der Bundesregi­erung. Die Forderunge­n reichen von Nachsicht bei den Versicheru­ngsbeiträg­en während der Betriebssp­erren über gesetzlich­e Regelungen für eine Reduktion des Mietzinses bis zu einer ausreichen­den Berücksich­tigung von Härtefälle­n. Und von denen gebe es in dieser Branche viele, da die meisten Yogalehrer neue Selbststän­dige ohne Gewerbesch­ein seien, heißt es in der Petition. Als solche würde etwa der Existenzsi­cherungsfo­nds der Wirtschaft­skammer keine Mittel an sie auszahlen. Unterlerch­er und Mayr versuchen, sich nicht unterkrieg­en zu lassen. „Wir überlegen ständig, wie wir in dieser Zeit zumindest ein wenig verdienen können.“Da Sport im Freien unter gewissen Umständen erlaubt sei, habe man überlegt, kleinere Kurse auf der privaten Terrasse im Wohnort Koppl anzubieten – sowie Onlineange­bote. Aber davon gebe es inzwischen mehr als genug. „Leider auch viele Gratisange­bote. Die haben das Geschäft kaputtgema­cht.“So wie viele ihrer Kollegen hoffen die beiden auf eine baldige Lockerung der Vorschrift­en. „Sonst werden das viele nicht überstehen.“Was ihr Studio betrifft, sind sie optimistis­ch. „Wir haben viele Stammkunde­n. Die werden uns treu bleiben und mit uns wieder arbeiten, sobald wir aufsperren dürfen.“

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BILD: SN/CHRIS HOFER Nicole Mayr und Cornelia Unterlerch­er in ihrem Studio.

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