Salzburger Nachrichten

Bestseller­autor warnt: „Unser Wald stirbt!“

Walter Mooslechne­r geißelt den massenhaft­en Import von Billigholz in die Waldnation Österreich.

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GROSSARL. Elf Bücher hat der pensionier­te Förster Walter Mooslechne­r bereits verfasst. Sie alle haben Natur und Schönheit seiner Heimat, Wald und Holz zum Thema. Sein Werk „Winterholz“wurde im deutschspr­achigen Raum zum Bestseller. Jetzt aber meldet sich der Großarler zu einem Thema zu Wort, das ihm seit Monaten unter den Nägeln brennt: „Unser Wald stirbt!“

Beinahe täglich ist Walter

Mooslechne­r (76) in den heimischen Wäldern unterwegs. Was er dort sieht, macht ihm mehr als Sorgen: „Tausende Festmeter Schadholz liegen auf dem Boden, in steilen Hanglagen, in gefährlich­en Wildbächen. Weil es niemand aufarbeite­t, wird es so im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfe­r. Die Folge wird ein Waldsterbe­n sein, wie wir es noch nicht erlebt haben.“

Den Grund dafür kennt der Förster: Millionen Festmeter Billigholz werden aus dem Ausland, etwa Tschechien und Polen, nach Österreich importiert. Das hat den Holzpreis bei uns derart in den Keller gedrückt, dass damit nichts mehr verdient werden kann. Mooslechne­r hat mit vielen Waldbauern gesprochen: „Sie alle versichern, dass die Aufarbeitu­ng des Schadholze­s mit dem aktuellen Holzpreis für sie zum Defizitges­chäft werden würde, also lassen sie es bleiben.“

In Österreich sind im vergangene­n Jahr aufgrund des schneereic­hen Winters 4,3 Millionen Festmeter Schadholz entstanden. Der Pongauer Förster stellt in diesem Zusammenha­ng eine entscheide­nde Frage: „Ich weiß nicht, ob den Verantwort­lichen klar ist, was es bedeutet, wenn ein gewichtige­r Teil davon nicht aus den Wäldern geholt wird und einfach liegen bleibt.“Und weiter: „Da geht es längst nicht mehr um wirtschaft­liches Profitdenk­en. Da geht es um unsere Zukunft.„ Der Wald sei eine der wichtigste­n Säulen für Österreich, so Mooslechne­r, als Erho

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