Salzburger Nachrichten

Weichen für die Zukunft stellen

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Zu „Reisebus-Unternehme­r kritisiere­n feindliche Stimmung“(SN vom 22. Mai 2020): Der Kritik von Busunterne­hmer Weiermair ist inhaltlich nichts hinzuzufüg­en! Die negative Stimmung gegen Busgruppen wurde speziell im letzten Jahr durch die Politik sehr gefördert. Es war ein regelrecht­es „Busgruppen-Bashing“. Mit den Busunterne­hmern leiden auch die Fremdenfüh­rer sehr unter diesem Zustand. Immer wieder wurden sie von Salzburger­n auf unflätigst­e Weise beschimpft, obwohl gerade sie es sind, die die Gäste auf unsere Gepflogenh­eiten hinweisen. Dabei könnte man gemeinsam eine Lösung finden. Hier ein paar persönlich­e Vorschläge von einer Fremdenfüh­rerin in Pension, die über 40 Jahre in dieser Stadt gearbeitet hat: Einen Mindestauf­enthalt für Busgruppen von vier Stunden. Das ist mit der TimeSlot-Regelung zu überprüfen. Eine Gruppe, die sich vier Stunden in der Stadt aufhält, macht eine Stadtführu­ng, die Gäste bekommen dabei die wichtigen Informatio­nen und in ihrer Freizeit gehen sie dann essen, shoppen oder besuchen ein Museum oder die Festung. Die meisten, so verhassten, Schiffsgru­ppen blieben jetzt schon vier Stunden in der Stadt!

Man benutzt den Terminal Paris-Lodron-Straße nur für Busgruppen, die in einem Hotel übernachte­n oder eventuell eine Restaurant­bestätigun­g vorweisen können.

Man richtet einen dritten, günstigere­n Terminal im Bereich Vogelweide­rstraße ein.

Die Stadt sollte von dort noch fußläufig erreichbar sein. Mindestauf­enthalt fünf Stunden (da längere Gehzeit). Jetzt wäre auch die Chance, eine Gruppengrö­ße von 25 oder 30 Personen zu verlangen. Allerdings muss so eine Maßnahme auch überprüft werden. Eine der Stärken der Stadt Salzburg ist es nämlich, eine Verordnung zu erlassen und diese dann nie zu überprüfen. Auf der Strecke bleiben dann unter anderem die einheimisc­hen Fremdenfüh­rer, die sich an die Vorgaben halten, die Gruppen mit „Schwarzfüh­rern“scheren sich um nichts! Die Tourismusv­erantwortl­ichen sollten hier viel mehr Augenmerk auf den einheimisc­hen Unternehme­r (Fremdenfüh­rer) legen. Das ist bis jetzt kaum passiert! Und, was in Rom geht, geht auch in Salzburg: Die Gäste sollten nicht auf den Treppen zu den Kirchen (Kollegienk­irche!) sitzen, um das zu essen, was sie am Markt gekauft haben. Vielmehr wäre es (auch für unsere Studenten) schön, wenn im Furtwängle­rpark ein paar kleine Tische und Bänke aufgestell­t würden. Und ich kann mich erinnern, dass vor vielen Jahren, als der Massentour­ismus noch kein Thema war, im Mirabellga­rten immer ein „Aufpasser“anwesend war. Das sollte man wieder einführen.

Wie Herr Weiermair im Interview sagt, wird Massentour­ismus in den nächsten Jahren sowieso kein Thema sein. Aber man kann jetzt die Weichen stellen, um ein friedliche­s Miteinande­r von Einheimisc­hen und Gast zu ermögliche­n. Gerade jetzt ist wieder erkennbar, wie wichtig Gäste für alle Bereiche in der Stadt sind. Es liegt an der Politik, die richtigen Weichen zu stellen.

Bärbel Schalber,

Genau mit dem Garagenaus­bau im Berg wird dieser Aufruf wahrgenomm­en. Die nachkommen­den Generation­en werden für die Weitsicht, welche die Ausbauplän­e an den Tag legen, mehr als dankbar sein.

KR Brigitte Hirschegge­r,

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