Der Wiener Gastrogutschein darf auch gespendet werden
Mitte kommender Woche werden in der Bundeshauptstadt knapp eine Million Gastrogutscheine zu 25 bzw. 50 Euro verschickt. Man muss sie aber nicht unbedingt einlösen.
druckt, der Name nicht. „Man kann ihn auch weitergeben“, sagt Moser. Die Caritas Wien hat diesbezüglich sogar schon zu Spenden aufgerufen. Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas Wien, berichtet: „Bei uns haben sich sehr viele gemeldet, weil sie ihren Gutschein für Menschen in Not spenden wollen. Das freut uns natürlich sehr.“
Wer möchte, kann den Gutschein in der Obdachloseneinrichtung Gruft vorbeibringen oder an die Caritas schicken. „Damit wäre den vielen Wirten in der Stadt ebenso geholfen wie den Menschen, die vielleicht auch schon vor der Coronakrise lange kein Restaurant mehr von innen gesehen haben“, sagt Schwertner. Man kann übrigens auch zum Würstelstand gehen. Die Gutscheine gelten bei allen Betrieben, die Mitglied der Wirtschaftskammer sind. Zusätzlich ausweisen müsse man sich nicht, ergänzt Nikolai Moser aus dem Finanzstadtratbüro.
Doch was, wenn jemand seinen 50-Euro-Gutschein um 40 oder 30 Euro weiterverkauft? „Das wäre schwer nachzuweisen“, gibt Moser zu bedenken. In den Nutzungsbedingungen ist dies ohnehin nicht geregelt. Soll heißen: Wer will, der darf. Dass ein Gutschein-Schwarzmarkt entstehe, glaubt er aber nicht. „Ich sehe keine Gefahr. Es bekommt ja jeder nur einen Gutschein. Und es gebe „Mechanismen, wenn es zu Auffälligkeiten bei der Einlösung kommt“, warnt Moser. Näher ins Detail gehen möchte er jedoch nicht.
Die Idee mit den Gastrogutscheinen kommt offenbar an: Während sich die Aktion in Wien bereits in der Durchführungsphase befindet, gibt es in anderen Landeshauptstädten bislang nur Forderungen. In Salzburg regt SPÖ-Chef David Egger 50-Euro-Gutscheine für jedermann an. Bei rund 240.000 Haushalten in Salzburg würde die Gutscheinaktion Kosten von rund zwölf Millionen Euro verursachen. In Linz wollen die Grünen 25-Euro-Gutscheine, um die Gastrobranche nach dem Corona-Lockdown anzukurbeln. Auch die SPÖ in Tirol ist auf den Gutscheinzug aufgesprungen und nimmt sich in puncto Verteilung das Wiener Modell zum Vorbild. Das Vorhaben würde demnach mit 14 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Die SPÖ hat unterdessen eine weitere Idee für Coronagutscheine geboren: Geht es nach VizeKlubchef Jörg Leichtfried, soll es in diesem Sommer 100 Euro pro Person mit Hauptwohnsitz in Österreich für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel geben. Gelten würde dies von 1. Juli bis 13. September, und zwar in allen Verkehrsverbunden und Tarifsystemen.