„Für Titel ist FC Bayern die richtige Adresse“
Zwischen Coronaneustart im Zwiespalt und virtuellen Teamtreffen wechselt Salzburgs Paradefußballerin Sarah Zadrazil nach München.
Sarah Zadrazil hat die Weichen gestellt: Im Sommer wechselt die 27-jährige St. Gilgenerin von Turbine Potsdam zu Bayern München. Sie erklärt ihre Beweggründe.
SN: Jeder Fußballer und jede Fußballerin träumt davon
– wie schafft man es, vom FC Bayern geholt zu werden? Zadrazil: Mein Vertrag in Potsdam läuft aus. Es war auch nicht ausgeschlossen, dass ich bleibe. Mit einem Berater habe ich besprochen, welche Optionen sonst interessant wären. Bayern war dabei einer der Topclubs, hier kann ich sportlich den nächsten Schritt machen. Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat.
SN: Wäre auch denkbar gewesen, in eine andere
Liga zu gehen?
England wäre sicher auch interessant gewesen. Bei Bayern hat aber das Gesamtpaket gestimmt: die Bedingungen mit dem Trainingszentrum, Top-Mitspielerinnen, eine super Stadt und als Bonus dazu die Nähe zu meiner Heimat – aber Letzteres war nicht der Hauptgrund.
SN: In München müssen
Sie sich erst einmal wieder hinten anstellen …
Das wird eine komplett neue Situation und eine Herausforderung, auf die ich mich freue. Kapitänin in Potsdam zu werden, musste ich mir auch erarbeiten. Der Kader beim FC Bayern ist sehr stark und ausgeglichen. Ich gehe aber da hin, um auch zu spielen.
SN: … und das nicht nur in der Bundesliga.
Ich habe bisher noch nie Champions League gespielt und hoffe, dass das jetzt möglich wird. Es wäre cool, international und um Titel zu spielen. Da ist der FC Bayern die richtige Adresse.
SN: Was werden Sie an Potsdam vermissen?
Ich bin sehr dankbar für die vier Jahre. Ich habe mich weiterentwickeln können und super Leute und tolle Fans kennengelernt. Potsdam wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.
SN: Fehlen Ihnen die Nationalteamkolleginnen? Jetzt im Juni wären Spiele angestanden. Wir halten stattdessen virtuelle Lehrgänge über Zoom-Calls ab, wo wir vergangene Spiele analysieren. Aber sich in echt wieder zu sehen wird sicher cool.
SN: Wie erleben Sie den Neustart nach Corona?
Wir haben uns fit gehalten, aber die Spielbelastung ist etwas anderes. Wir hatten auch nur zwei Wochen Vorbereitung. Es gibt mittlerweile schon viele Verletzungen, ich bin deshalb durchaus sehr im Zwiespalt, was die Fortsetzung angeht.