Staatsanwälte befragen Italiens Premier
Warum wurde die Provinz Bergamo nicht zur Sperrzone erklärt?
In Italien nimmt die juristische Aufarbeitung der Coronakrise mit landesweit mehr als 34.000 Toten Fahrt auf. Die Staatsanwaltschaft der heftig betroffenen Stadt Bergamo befragte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Freitag in Rom rund drei Stunden. Wie italienische Nachrichtenagenturen berichteten, fand das Treffen an seinem Amtssitz Palazzo Chigi statt. Danach sollten Gesundheitsminister Roberto Speranza und Innenministerin Luciana Lamorgese als Zeugen zu den Abläufen am Anfang des Virusausbruchs aussagen. Die Ermittler aus der Lombardei untersuchen mögliches Missmanagement der Krise. Italien rätselt noch, was die Ausbreitung der Krankheit im wirtschaftlich starken Norden so beschleunigt hat. Bei der Untersuchung geht es besonders um die Frage, warum die Gemeinden Alzano Lombardo und Nembro in der Provinz Bergamo nicht zu Sperrzonen erklärt wurden.