Salzburger Nachrichten

Wozu benötigt das Bundesheer gleich sechs Denkfabrik­en?

- Alexander Purger

Man braucht kein überragend­es Gedächtnis, um sich daran zu erinnern, wofür das Verteidigu­ngsministe­rium in den vergangene­n Jahren alles kein Geld hatte: Kein Geld für den Sprit. Kein Geld für die Militärmus­ik.

Kein Geld für die Munition.

Und zuletzt auch kein Geld, um den Soldaten für die Ausbildung zum Grenzeinsa­tz genügend Pistolenha­lfter zur Verfügung zu stellen.

Auf der anderen Seite war und ist im Verteidigu­ngsministe­rium aber offenbar genügend

Geld da, um ein halbes Dutzend sicherheit­spolitisch­e Institute unter der Leitung honoriger SPÖund ÖVP-Politiker mit Aufträgen und sechsstell­igen Forschungs­mitteln zu versorgen. Diese Erkenntnis verdankt man der Debatte um SPÖ-Rechtsverb­inder Hans Peter Doskozil und das unter seiner Ministersc­haft erstmals geförderte Sicherheit­sinstitut der FPÖ.

Nun ist es nicht so, dass strategisc­he Überlegung­en, sicherheit­spolitisch­e Forschung und außenpolit­ische Kontaktpfl­ege sinnlos wären. Im Gegenteil. Aber gleich in sechsfache­r Ausfertigu­ng? Vorschlag zur Güte: Es reichen drei Institute und dafür kauft man ein paar Tausend Pistolenha­lfter.

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