Wozu benötigt das Bundesheer gleich sechs Denkfabriken?
Man braucht kein überragendes Gedächtnis, um sich daran zu erinnern, wofür das Verteidigungsministerium in den vergangenen Jahren alles kein Geld hatte: Kein Geld für den Sprit. Kein Geld für die Militärmusik.
Kein Geld für die Munition.
Und zuletzt auch kein Geld, um den Soldaten für die Ausbildung zum Grenzeinsatz genügend Pistolenhalfter zur Verfügung zu stellen.
Auf der anderen Seite war und ist im Verteidigungsministerium aber offenbar genügend
Geld da, um ein halbes Dutzend sicherheitspolitische Institute unter der Leitung honoriger SPÖund ÖVP-Politiker mit Aufträgen und sechsstelligen Forschungsmitteln zu versorgen. Diese Erkenntnis verdankt man der Debatte um SPÖ-Rechtsverbinder Hans Peter Doskozil und das unter seiner Ministerschaft erstmals geförderte Sicherheitsinstitut der FPÖ.
Nun ist es nicht so, dass strategische Überlegungen, sicherheitspolitische Forschung und außenpolitische Kontaktpflege sinnlos wären. Im Gegenteil. Aber gleich in sechsfacher Ausfertigung? Vorschlag zur Güte: Es reichen drei Institute und dafür kauft man ein paar Tausend Pistolenhalfter.