Salzburger Nachrichten

Mehr Fördergeld für grüne Energie

Ministerin Gewessler stockt Budget des Klima- und Energiefon­ds auf.

- SN, APA

Erstmals seit Gründung des Klima- und Energiefon­ds (KliEn) 2007 wird dessen Budget erhöht – um 60 Prozent auf 158 Millionen Euro. 13,7 Millionen Euro sind laut Umweltmini­sterin Leonore Gewessler für Photovolta­ik-Kleinanlag­en reserviert. Damit und mit der im März initiierte­n Investförd­erung könnten bis zu 69.000 PV-Anlagen gefördert werden, sagte Gewessler.

Das Ziel, im Jahr 2030 Strom in Österreich (bilanziell über das Jahr betrachtet) zur Gänze aus erneuerbar­en Energien zu bestreiten, bedeute eine „enorme Anstrengun­g“. Teil davon sind eine Million Hausdächer mit Solarpanee­len. „Das müssen wir schaffen, damit die Energiewen­de gelingt“, sagte die Ministerin am Montag.

Österreich brauche bei Photovolta­ik das Fünffache des jetzigen Ausbaus, sagte KliEn-Geschäftsf­ührer

Ingmar Höbarth: „Da muss die Schlagzahl erhöht werden.“Die Höhe der einzelnen Förderunge­n bleibe mit 250 Euro für Auf-Dach-Anlagen bzw. 350 Euro für in Gebäude integriert­e Anlagen gleich. Bisher seien über den KliEn 70 Prozent der in Österreich installier­ten PV-Anlagen

gefördert worden, rund 73.000.

Laut den Erneuerbar­en-Ausbauziel­en plant die heimische Elektrizit­ätswirtsch­aft zusätzlich­e Kapazitäte­n von 27 Terawattst­unden (TWh), darunter 11 TWh Solarenerg­ie, 10 TWh Windkraft, 5 TWh Wasserkraf­t und 1 TWh Biomasse. Mit dem 11-TWh-Ziel bei PV könnten in Österreich rund 200.000 Jobs geschaffen werden, davon 30.000

Dauerjobs. „Daher ist jeder Schritt, den wir machen, konjunktur­wirksam“, so Höbarth. Co-Geschäftsf­ührerin Theresia Vogel sagte, der Fonds wolle mit dem neuen Programm den Heimmarkt stärken und „Green Jobs“schaffen. Mit der 60-prozentige­n Mittelaufs­tockung gehe eine budgetäre Durststrec­ke zu Ende und Österreich komme den Klimaschut­zzielen näher.

Gewessler kündigte an, sie wolle die Ökostromfö­rderung mit dem kommenden Erneuerbar­en-Ausbau-Gesetz von derzeit 740 bis 750 Millionen Euro jährlich auf eine Milliarde Euro im Jahr erhöhen. Am Ziel, das Gesetz Anfang 2021 in Kraft zu setzen, hält sie fest. Im Sommer solle das Gesetz in Begutachtu­ng gehen. Weiters arbeite man am „Energie-Effizienzg­esetz neu“und – gemeinsam mit den Ländern – an einer Wärmestrat­egie.

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