Salzburger Nachrichten

Von Störchen und Büchsen

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Wir alle erleben dieser Tage eine Art Wiedergebu­rt. Sind einigermaß­en zurück im Leben. Freilich plagen uns dabei noch „heftige Wehen.“Corona ist halt eine komplizier­te Begleitung.

Bei Leonie ist das anders. Die Wehen bei Mama sind längst überstande­n. Leonie wohnt jetzt an einem besonderen Ort. In Maishofen. Die Adresse: Engelriese­n. „Riesen“steht im Pinzgauer Dialekt für „Rutsche“. Ja, sie wird wohl ein kleiner Engel sein, der da ins Leben dieser Familie rutschte – und sie glücklich macht. Ein Zeichen dafür, dass es so ist, hängt im Waldstück an einem Baum neben der Straße. Die Zufahrt zum Hof zweigt hier ab. Das Zeichen sind hölzerne Störche. Einer links, einer rechts. Der klare Hinweis lautet: Da freut sich jemand zutiefst über die Ankunft von Leonie. Beim Vorbeifahr­en am Holzstorch springt diese Freude jedes Mal über. Verbunden mit dem Wunsch, dass es Leonie gut gehen möge in unserer derzeit recht „narrischen“Welt …

An anderen Orten werden Dosen aufgehängt. Denn es gibt sie noch immer, die frauenvera­chtenden Dolme, die glauben, die Geburt eines Mädchen müsse mit „Hier geht es zum Büchsenmac­her“markiert werden. Das, bitte schön, ist einfach nur eines: schauderha­ft dumm.

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HEINZ.BAYER@SN.AT BILD: SN/HEINZ BAYER Willkommen, Leonie.
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Heinz Bayer

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