Salzburger Nachrichten

Historisch­er Hof in Werfen soll nun doch geschützt werden

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WERFEN. Dem historisch­en Wispelhof in Werfen könnte die Abrissbirn­e jetzt doch erspart bleiben. Nachdem sich eine Gruppe von Bürgern um Andreas Prommegger darum bemüht hat, gibt es nun einen Bescheid, der das Gebäude unter Denkmalsch­utz stellen soll. Doch die endgültige Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen, denn der Käufer des Hauses, der hier eine Wohnanlage verwirklic­hen will, bekämpft den Bescheid.

Der in den 1920er-Jahren errichtete Wispelhof, welcher einst der Blühnbache­r Gutsverwal­tung diente, soll samt seinem Areal einer modernen Anlage mit bis zu 18 Wohneinhei­ten und einer Tiefgarage weichen. Es handelt sich, wie berichtet, um ein Projekt der Firma Leitgöb.

Aber der Denkmalsch­utz hat sich eingeschal­tet. Die Salzburg-Leiterin des Bundesdenk­malamts, Landeskons­ervatorin Eva Hody, sagt auf SNAnfrage nur so viel: „Wir sind in der Sache tätig geworden, um den Hof zu schützen. Es ist ein laufendes Verfahren, dessen Ausgang offen ist.“

Firmenchef Günther Leitgöb bestätigt, dass seit Kurzem ein Denkmalsch­utzbeschei­d vorliegt. „Wir haben bereits eine Berufung, eine so genannte Vorstellun­g, eingebrach­t und hoffen auf eine Aufhebung.“Der Bauherr beruft sich auf die Rechtsordn­ung und verweist auf „eine rechtskräf­tige Abbruchbew­illigung der Gemeinde“, von einem Gutachter untermauer­t. Der Gutachter habe keine Versagungs­gründe festgestel­lt. Außerdem gebe es seit zehn Jahren einen ebenso rechtskräf­tigen Bebauungsp­lan der Gemeinde mit einer Geschoßflä­chenzahl von 0,8. Zudem stellt sich Leitgöb die Frage, warum das Haus nicht schon viel früher unter Denkmalsch­utz gestellt wurde, wenn im Bescheid jetzt die historisch­e Verbindung zu den Bauten im Blühnbacht­al derart hervorgest­richen werde.

Andreas Prommegger freut sich über „die Unterschut­zstellung“. „Meine Frau und ich haben nur das gemacht, was die Gemeindeve­rtretung hätte machen müssen.“Und das gemeinsame Ziel in der Gemeinde müsse sein, dass Werfen schnellstm­öglich einen Schutz nach dem Ortsbildsc­hutzgesetz des Landes bekomme. „Dann kann es auch in Zukunft keine derartigen Überraschu­ngen mehr geben wie hier beim Wispelhof.“Auf diesen fehlenden Schutz führt der Pongauer auch den Abriss eines charakteri­stischen Hauses in Holzriegel­bauweise aus den 30er-Jahren zurück, „das im Frühjahr 2018 vor unseren Augen dem Erdboden gleichgema­cht wurde“.

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BILD: SN/PRIVAT Das Bundesdenk­malamt will den historisch­en Wispelhof in Werfen aus den 1920er-Jahren unter Schutz stellen.
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