Salzburger Nachrichten

Die Öffis und die Maskenpfli­cht

- 82447 Spatzenhau­sen

Ich habe den Eindruck, dass es unklug von den „Salzburger Nachrichte­n“war, den Leserbrief von Frau Gabriele Reiter am 18. 6. abzudrucke­n. Ihre Worte könnten dem öffentlich­en Verkehr schaden und womöglich viele darin bestärken, weiter auf die Nutzung zu verzichten und lieber das Auto zu nehmen. Der Leserbrief vermittelt den Lesern ein verstörend­es und der Wahrheit nicht entspreche­ndes Bild von den Öffis.

Da ich zuletzt 14 Tage in Salzburg war und täglich mehrere Stunden die Öffis genutzt habe, da ich diese für sicher und sauber halte, möchte ich folgendes anführen: Die Lenker von Obus und Albus sind nicht fürs Kontrollie­ren von – so mag es vielleicht manch einer sehen – fragwürdig­en Verordnung­en wie dem Tragen von Masken in den Öffis da. Das Personal ist für den sicheren Transport der Fahrgäste von A nach B verantwort­lich. Zudem gibt es sehr wohl Tonbandans­agen, die auf das Tragen eines Mund-NasenSchut­zes hinweisen. Bei Nichtbeach­tung kann (nicht muss!) man von der Beförderun­g ausgeschlo­ssen werden.

Wenn sich die Kundin an den vier Fahrgästen im hinteren Teil des Obusses störte, hätte sie diese auch selbst ansprechen können – vielleicht bestehen für die Personen auch Gründe zum Verzicht auf die Maske (Allergien, Atemnot, Platzangst). Weit mehr als 90 Prozent tragen wohl einen entspreche­nden Schutz kommentaru­nd anstandslo­s und halten die aktuellen Regeln ein. Zudem hätte sie vermutlich im vorderen Teil einen gemütliche­n und ungestörte­n Sitzplatz für die Fahrt bis ans Ziel gefunden.

Den Obus zu verlassen ist das gute Recht der Dame. Die 24-Stunden-Karte verfällt dann aber nicht (außer die Zeit ist abgelaufen). Die Linie 1 verkehrt wochentags alle zehn Minuten. Warum dann nicht den nächsten nehmen? Es wird alles für die Fahrgäste getan, um das Risiko einer Corona-Ansteckung zu minimieren. Hysterisch­e Leserbrief­e zum Schlechtre­den der Öffis bringen in der aktuellen Situation wenig. Dkfm. Sebastian Krackowize­r

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