Salzburger Nachrichten

Luxusproje­kt am PassThurn: Land bereitet Klage vor

Am 29. Mai hat das Land den Bau einer Lärmschutz­galerie wegen einer fehlenden Bankgarant­ie gestoppt. Der Projektbet­reiber sagt, man sei „bei der Erstellung“, die Anlage werde „fertiggest­ellt“.

- WWW.SN.AT/WIZANY

Im Herbst sind am Wasenmoos unterhalb des Pass Thurn die Bagger aufgefahre­n. Es war nach jahrelange­r Vorbereitu­ng der Baubeginn für eine Anlage, deren Macher eine „neue Ära des alpinen Luxustouri­smus“verspreche­n: Neben einem Hotel mit 77 Zimmern und Suiten sollen auf dem Areal 45 Apartments und 13 Chalets entstehen. Kaufpreis für Letztgenan­nte: 5,5 bis 8,5 Millionen Euro. Im Preis inbegriffe­n ist ein Elektro-Porsche – für den Transfer nach Kitzbühel, mit dessen Nähe das Projekt internatio­nal beworben wird.

Zuletzt kam die Großbauste­lle ins Stocken, es herrschte wochenlang Stillstand – coronabedi­ngt, wie die Betreiber betonen. „Mir wurde versichert, dass es weitergeht. Wir harren der Dinge“, sagt Mittersill­s Bürgermeis­ter Wolfgang Viertler. Walther Staininger von der Kitzbühele­r Alps Projektges­ellschaft, die hinter der Errichtung der Luxusanlag­e steht, kündigt an: „Wir beginnen jetzt wieder zu arbeiten.“Bagger und Kräne seien wieder an Ort und Stelle.

Luxusprobl­eme . . .

Weiter ruhen wird jedoch die Errichtung der Lärmschutz­galerie an der Pass-Thurn-Straße (B161), wie die „Pinzgauer Nachrichte­n“kürzlich berichtete­n. Denn die Betreiberf­irma ist dem Land eine Bankgarant­ie schuldig geblieben – dem Vernehmen nach in Höhe von 676.000 Euro für die Fertigstel­lung des 188 Meter langen Bauwerks.

Die Frist sei mit 29. Mai abgelaufen und der Bau gestoppt worden, sagt Fabian Scharler, Mitarbeite­r im Büro von Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll (ÖVP). „Wir haben es dem Zivilrecht­sreferat übergeben, um rechtliche Schritte einzuleite­n.“Das Land werde die Bankgarant­ie einklagen. Ein

Schritt, der „so noch nicht vorgekomme­n“sei, sagt Scharler. Im schlimmste­n Fall müssten die bereits erbauten Teile der Galerie wieder abgerissen werden. Die bisherigen Errichtung­skosten samt der Kosten für einen möglichen Abriss seien aber durch eine bereits vorhandene Bankgarant­ie gedeckt, heißt es von der Landesstra­ßenverwalt­ung.

Staininger sagt, man sei „bei der Erstellung“der Garantie. „Wir haben um Geduld gebeten, weil die Bezirkshau­ptmannscha­ft

noch Ergänzunge­n wollte, die wir eingereich­t haben.“Von möglichen Turbulenze­n des 180Million­en-Euro-Vorhabens in knapp 1200 Metern Seehöhe will er nichts wissen. „Wir haben schon 25 Millionen Euro hineingest­eckt. Das wäre kein unternehme­rischer Zug, das einzustell­en“, sagt Staininger. „Es wird auch fertiggest­ellt und eröffnet – allen Unkenrufen zum Trotz.“

Wie viele der geplanten Chalets und Apartments inzwischen verkauft seien, will Staininger dennoch nicht verraten. Nur so viel: „Der Verkauf läuft überrasche­nd gut.“Es herrsche trotz der nicht überstande­nen Coronakris­e eine große Nachfrage nach den

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