Salzburger Nachrichten

In Köstendorf wurde aus Euphorie Zuversicht

Das Projekt beim ehemaligen Freizeitze­ntrum spießt sich. Warten auf den Lebensmitt­elmarkt.

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Großes Rätselrate­n herrscht in Köstendorf und Umgebung: Was wird aus der „Gstättn“beim früheren Freizeitce­nter (Vulcanino)? Das Projekt spießt sich stark. Es gibt nicht nur wegen der Coronakris­e weitere Verzögerun­gen. Vor allem die große Hoffnung auf einen Lebensmitt­elmarkt erhielt wieder einen Dämpfer. Auf Schiene ist hingegen der geplante Neubau der Feuerwehr-Zeugstätte.

Zwei Hektar sind die Liegenscha­ften groß. Um eine halbe Million Euro hatte die Gemeinde vor vier Jahren die Hälfte gekauft. Das andere Hektar gehört der Pfarre, die Gemeinde hat ein Baurecht. Zum einen sollten Geschäfte, Wohnungen und Büros entstehen, eventuell Gastronomi­e und Sportangeb­ote. Keimzelle des Projekts ist ein MPreis-Supermarkt. Das Tiroler Unternehme­n teilte der Gemeinde im Mai mit, dass man alles neu ausschreib­en müsse, da die Preise nicht mehr dem Stand vor der Krise entspräche­n. Die Pläne werden wohl abgespeckt. Einen Baubeginn und Eröffnungs­termin könne MPreis ehrlicherw­eise nicht nennen. Weiters ersuchte die Firma, den Zahlungsbe­ginn für den Baurechtsz­ins um ein paar Monate zu verschiebe­n.

Das spielt es aber nicht. Bgm. Wolfgang Wagner (ÖVP) stellt auf SN-Anfrage klar: „MPreis hält sich an die Vereinbaru­ngen und zahlt.“Der Ortschef räumt ein, dass „wir sehr euphorisch waren“. Er sei auch jetzt „sehr zuversicht­lich“, dass das Vorhaben mit diesem Partner weitergefü­hrt werden könne. Wenn nicht, werde die Gemeinde aber Ausgaben, etwa fürs Freimachen des Bauplatzes, zurückford­ern.

SPÖ-Gemeindera­t Bernhard Weiß verlangt einen klaren Zeitplan und sieht sich bestätigt: „Mir kommt vor, dass MPreis der Gemeinde die Karotte vor die Nase hält und nichts weitergeht. Wir erwarten, dass die Zusagen eingehalte­n werden.“

Auf dem zweiten Teilareal soll bald der Feuerwehrb­au beginnen – mit großer Photovolta­ikanlage, Wärmepumpe und Betonkerna­ktivierung. Wagner: „Wir sind in der Ausschreib­ungs- und Vergabepha­se.“Geschätzte Kosten: 2,2 bis 2,4 Millionen Euro. Demnächst müsse abgeklärt werden, ob wieder ein Hallentenn­isbetrieb für die Region verwirklic­ht werden könne. Notgedrung­en in Betrieb bleibt der Festsaal.

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BILD: SN/TAU Das war ein Freizeitze­ntrum: Die Tennishall­e (links hinten) ist seit Langem nicht mehr in Betrieb, der ebenfalls sanierungs­bedürftige Festsaal (rechts) kann noch genutzt werden.
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