Kinder graben die Funde der Kelten vom Dürrnberg aus
Wie kommt die keltische Schnabelkanne vom Dürrnberg unter die Erde? Das können Kinder nun in einer neuen Ausstellung herausfinden.
HALLEIN. Eltern können aufatmen: Der Sommer ist gerettet. Das Halleiner Keltenmuseum hat eine Ausstellung speziell für Kinder und Jugendliche von zwei bis 14 Jahren konzipiert. Die jungen Museumsbesucher dürfen nicht nur, sie sollen sogar selbst Hand anlegen. Ausgerüstet mit eigenem Ausweis, Kübel, Schaufel
„Wir gehen auf Fragen ein, die Kinder immer wieder stellen.“
und Pinsel können sie in großen Sandkisten keltische Funde vom Dürrnberg ausgraben.
„Die Stücke wurden tatsächlich auf dem Dürrnberg entdeckt“, erzählt Keltenmuseumsdirektor Florian Knopp, „unser Restaurator hat sich richtig ins Zeug gelegt, die Funde sehen so echt aus, dass sie auch in Vitrinen ausgestellt werden könnten.“Knochen, Tonscherben, Feuerstellen und Schmuckstücke aus Bronze warten darauf, von den Kindern und Jugendlichen gefunden zu werden. Das Keltenmuseum ist bei der Ausstellung auf Fragen eingegangen, die Kinder immer wieder bei Führungen stellen: Wie kommt ein Fund unter die Erde? Was machen eigentlich Archäologen den ganzen Tag? Warum müssen sie so genau sein bei der Beschriftung? Und natürlich: Ist das wertvoll? Ist das echt?
Konzipiert wurde die Sonderausstellung von Museumspädagogin Barbara Tober. Die Archäologin belegte während ihres Studiums
einen Lehrgang für Museumspädagogik: „Ich wollte nie, dass Wissenschaft nur Eigenzweck, ist und ich habe keine Scheu, die Dinge ganz einfach auszudrücken.“
Besonderes Augenmerk wurde bei der Ausstellung darauf gelegt, dass sich Kinder auch so richtig austoben können. Mit Plastikrohren unterschiedlicher Länge, sogenannten Boomwhackers, können sie Kämpfe ausfechten oder verschiedene Töne erzeugen. Zudem gibt es eine Kletterwand und einen Mini-Streitwagen, mit dem man Rennen veranstalten kann. Für Eltern gibt es viele Sitzgelegenheiten, um die Nachwuchsforscher im Blick haben zu können. Die Ausstellung läuft zumindest bis zum Herbst. Elemente, die sich bewähren, sollen in die Urgeschichte-Dauerausstellung übernommen werden.
Wegen der Covid-19-Pandemie können bestimmte Tage oder Zeitfenster für die Ausstellung reserviert werden: