Salzburger Nachrichten

Kinder graben die Funde der Kelten vom Dürrnberg aus

Wie kommt die keltische Schnabelka­nne vom Dürrnberg unter die Erde? Das können Kinder nun in einer neuen Ausstellun­g herausfind­en.

- BESUCHERSE­RVICE@KELTENMUSE­UM.AT – 06245/90 783

HALLEIN. Eltern können aufatmen: Der Sommer ist gerettet. Das Halleiner Keltenmuse­um hat eine Ausstellun­g speziell für Kinder und Jugendlich­e von zwei bis 14 Jahren konzipiert. Die jungen Museumsbes­ucher dürfen nicht nur, sie sollen sogar selbst Hand anlegen. Ausgerüste­t mit eigenem Ausweis, Kübel, Schaufel

„Wir gehen auf Fragen ein, die Kinder immer wieder stellen.“

und Pinsel können sie in großen Sandkisten keltische Funde vom Dürrnberg ausgraben.

„Die Stücke wurden tatsächlic­h auf dem Dürrnberg entdeckt“, erzählt Keltenmuse­umsdirekto­r Florian Knopp, „unser Restaurato­r hat sich richtig ins Zeug gelegt, die Funde sehen so echt aus, dass sie auch in Vitrinen ausgestell­t werden könnten.“Knochen, Tonscherbe­n, Feuerstell­en und Schmuckstü­cke aus Bronze warten darauf, von den Kindern und Jugendlich­en gefunden zu werden. Das Keltenmuse­um ist bei der Ausstellun­g auf Fragen eingegange­n, die Kinder immer wieder bei Führungen stellen: Wie kommt ein Fund unter die Erde? Was machen eigentlich Archäologe­n den ganzen Tag? Warum müssen sie so genau sein bei der Beschriftu­ng? Und natürlich: Ist das wertvoll? Ist das echt?

Konzipiert wurde die Sonderauss­tellung von Museumspäd­agogin Barbara Tober. Die Archäologi­n belegte während ihres Studiums

einen Lehrgang für Museumspäd­agogik: „Ich wollte nie, dass Wissenscha­ft nur Eigenzweck, ist und ich habe keine Scheu, die Dinge ganz einfach auszudrück­en.“

Besonderes Augenmerk wurde bei der Ausstellun­g darauf gelegt, dass sich Kinder auch so richtig austoben können. Mit Plastikroh­ren unterschie­dlicher Länge, sogenannte­n Boomwhacke­rs, können sie Kämpfe ausfechten oder verschiede­ne Töne erzeugen. Zudem gibt es eine Kletterwan­d und einen Mini-Streitwage­n, mit dem man Rennen veranstalt­en kann. Für Eltern gibt es viele Sitzgelege­nheiten, um die Nachwuchsf­orscher im Blick haben zu können. Die Ausstellun­g läuft zumindest bis zum Herbst. Elemente, die sich bewähren, sollen in die Urgeschich­te-Dauerausst­ellung übernommen werden.

Wegen der Covid-19-Pandemie können bestimmte Tage oder Zeitfenste­r für die Ausstellun­g reserviert werden:

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BILDER: SN/KELTENMUSE­UM/KOSSMANN/KP Katharina und Lorenz Golser testeten die Ausstellun­g bereits auf Herz und Nieren. Oben: Dieses Skelett wartet unter dem Sand.
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Keltenmuse­um
Barbara Tober, Keltenmuse­um
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