Mercedes macht den eVito salonfähig
Im Herbst kommt der Mercedes eVito Tourer auf den Markt. Der Diesel rückt dabei (fast) in den Hintergrund.
Über 500.000 Mal hat Mercedes die aktuelle dritte Generation des Kastenwagens Vito bisher verkauft. Und geht es nach den Erfindern des Automobils aus Stuttgart, soll es dank einer ausführlichen Modellpflege auch in dieser Gangart weitergehen.
Neben den ebenfalls überarbeiteten Modellen mit Dieselantrieb wird eine Motorisierung mit besonderer Spannung erwartet: der rein elektrische eVito Tourer. Optisch ist der eVito fast nicht von seinen Brüdern mit Verbrennungsmotor zu unterscheiden. Doch unter der Motorhaube verbirgt sich anstatt des obligatorischen Dieselmotors eine kompakte Einheit aus E-Maschine, Getriebe mit fester Übersetzung, Kühlsystem und Leistungselektronik.
Im Fahrzeugboden ist die Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 90 kWh untergebracht. Diese ermöglicht laut Mercedes eine Reichweite von bis zu 421 Kilometern. Ein weiterer Vorteil des platzsparend verbauten Akkus: Der Innenraum steht wie bei den Varianten mit Dieselmotor uneingeschränkt zur Verfügung. In Hinblick auf die wichtige Zielgruppe der Taxiunternehmen gibt es den eVito mit verschiedenen Sitzkonfigurationen. Zwei klassische Sitzbänke sind ebenso möglich wie bis zu neun Sitzplätze oder eine Vis-à-vis-Bestuhlung. Das maximale Gepäckvolumen beträgt 999 Liter, bei der um 23 Zentimeter längeren Version 1390 Liter. Die Höchstgeschwindigkeit ist beim elektrischen Vito Tourer serienmäßig auf 140 km/h beschränkt, kann aber optional auf 160 km/h erhöht werden. Der Tourer verfügt über einen wassergekühlten AC OnBoard-Lader mit einer Leistung von 11 kW – und ist damit fürs Laden mit Wechselstrom vorbereitet. Geladen wird über die CCS-Ladedose im Stoßfänger vorn links. Über diese kann der e-Vito Tourer auch mittels Gleichstrom geladen werden. Die maximale Ladeleistung von 110 kW an einer Schnellladestation macht es möglich, den Lithium-Ionen-Akku binnen 45 Minuten auf 80 Prozent seiner Kapazität zu laden. Dank smarter Rekuperationsfähigkeiten sollen die theoretischen Reichweiteangaben möglichst auch in der Praxis erreicht werden. Die Stärke der Rekuperation kann über Schaltwippen am Lenkrad angepasst werden, im Schub- oder Bremsbetrieb wird die anfallende Energie zum Laden der Hochvolt-Batterie verwendet. Während die konventionellen Motorisierungen bereits seit April ab 27.288 Euro bestellbar sind, steht der Preis für den eVito Tourer (ab Herbst) noch nicht fest.